Wie bereits in unseren Tops & Flops 2024 angekündigt, erscheint nun unser Review zu „Indiana Jones und der große Kreis“, meinem persönlichen Spiel des Jahres 2024! Als Fan der klassischen Trilogie von Indiana Jones-Filmen, den Rest braucht man gelinde gesagt einfach nicht, war ich schon bei der ersten Ankündigung Feuer und Flamme, als bekannt wurde, dass das Spiel direkt an „Jäger des verloren Schatzes“ anknüpfen würde und dass Bethesda niemand geringeren als MachineGames, das kreative Entwicklerteam, das es schon geschafft hat 2014 der damals eher angestaubten Wolfenstein-Reihe neues Leben einzuhauchen und auch inhaltlich überzeugen konnte, mit dem Spiel betraut hat…

(c) MachineGames, Bethesda

Zweifelsohne gab es in der Vergangenheit auch Fälle, bei denen herausragende Teams dennoch „Rohrkreppierer“ wie „Redfall“ veröffentlicht haben, aber ist in diesem Fall Gott-sei-Dank nicht der Fall. Aber genug der Vorrede, analysieren wir gemeinsam was dazu geführt hat eine so späte Veröffentlichung im Jahr an die Spitze unserer Tops zu katapultieren:

(c) MachineGames, Bethesda

Die Handlung von „Indiana Jones and the Great Circle“ spielt im Jahr 1937, ein Jahr nach den Ereignissen von „Jäger des verlorenen Schatzes“ und chronologisch nach den ersten beiden Filmen angesiedelt. Indiana Jones, der weltberühmte Archäologe und Abenteurer, wird in sein College in Connecticut gerufen, wo ein mysteriöser Einbrecher eine Katzenmumie aus dem Archiv stiehlt. Diese Entdeckung führt Indy auf eine gefährliche und aufregende weltweite Jagd nach der Wahrheit. Die Reise führt ihn zu historischen und exotischen Orten wie dem Vatikan, den Pyramiden von Gizeh und den Ruinen von Sukhothai in Thailand. Die Geschichte ist intensiv und voller Wendungen, die an die besten Momente der Filme erinnern, ohne diese plump zu kopieren. Die Kombination aus historischer Fiktion und rasanten Abenteuern sorgt dafür, dass die Spieler ständig auf Trab gehalten werden, wie man es schon aus den vorherigen Umsetzungen kennt.

(c) MachineGames, Bethesda

Über das Gameplay hatte ich mir im Vorfeld und besonders nach der Präsentation des Spiels auf der Gamescom etwas Gedanken gemacht, denn die First Person-Perspektive suggeriert einen Fokus auf Action, das Endergebnis ist aber durchaus ausgewogen. Als Spieler bekommt man eine ausgewogene Mischung aus Erkundung, Rätsel und Kampf. Spieler navigieren dabei durch dunkle Katakomben, umgehen gefährliche Fallen und lösen komplexe Rätsel. Die Stealth-Elemente des Spiels sind optional, aber für Spieler, die eine zusätzliche Herausforderung suchen, bieten sie eine interessante Komponente, auch wenn man diese Mechanik bereits aus Wolfenstein kennt. Meine Taktik war dabei immer zunächst zu schleichen und wenn man irgendwann entdeckt wurde kurzfristig „Schadensbegrenzung“ zu betreiben. Der Kampf ist eine Mischung aus Nahkampf und Schusswaffen, wobei Indy sich gegen eine Vielzahl von Feinden, einschließlich Nazis und anderer Antagonisten, behaupten muss. Das Spiel verwendet eine beeindruckende Physik-Engine, die die Interaktion mit der Umgebung realistischer macht und die Kämpfe dynamischer gestaltet.

(c) MachineGames, Bethesda

MachineGames, unter anderem bekannt für die modernen Wolfenstein-Spiele, hat mit „Indiana Jones and the Great Circle“ erneut gezeigt, dass sie es verstehen ein Actionspiel mit tiefer Narrative zu verbinden und diese Elemente sinnvoll mit der Spielmechanik verbinden können. Während beide Spiele aus der ersten Person gespielt werden und eine stark erzählte Geschichte haben, gibt es deutliche Unterschiede in der Thematik und Spielmechanik.

(c) MachineGames, Bethesda

Während Wolfenstein auf überzogene Action und spannungsgeladene Feuergefechte setzt, rückt man bei Indy, ganz im Sinne der Vorlage, historische Abenteuer und Rätsel in den Vordergrund, die in einer semi-offenen Spielwelt eingebaut sind. Zusätzlich zu den Hauptmissionen findet man weiter noch optionale Nebenmissionen. Strukturell kann man das am ehesten mit Uncharted oder Tomb Raider vergleichen, wenn man die ausufernden Schusswechsel zurückschraubt. Die Rätsel in „Indiana Jones and the Great Circle“ sind oft komplexer und erfordern ein tieferes Verständnis der historischen Kontexte, was das Spiel für Geschichtsinteressierte besonders attraktiv macht.

(c) MachineGames, Bethesda

Auf der Xbox Series X macht das Spiel eine überragende Figur. Das Spiel läuft mit konstanten 60fps bei einer dynamischen 4K-Auflösung, was für eine flüssige und gleichzeitig immersive Spielerfahrung sorgt. Der Soundtrack stammt zwar nicht von John Williams, der die Musik für alle Filme geschrieben hat, doch Gordy Haab griff selbstverständlich auf bekannte Motive zurück und verleiht ihnen einen eigenen Twist, der sich vor den Filmen auf keinen Fall verstecken muss und ihnen in manchen Belangen sogar überlegen ist, wenn man die neueren Teile bedenkt. Und auch in Sachen Synchronisation spielt das Spiel ganz oben mit. Zwar hat man altersbedingt zwar keinen Harrison Ford hinter dem Mikro, aber mit Troy Baker, der im Original die Hauptrolle mimt, ist verdammt nah an Harrison Ford Anno 1981, das es fast gruselig ist. Die deutsche Synchro kann mit dieser Authentizität zwar nicht punkten, ist aber dennoch sehr gelungen.

(c) MachineGames, Bethesda

Insgesamt war das Spiel eine absolut tolle Erfahrung und eine Liebeserklärung an die klassische Trilogie. Auch wenn ein First Person-Indy klingt erst mal abwegig klingen mag, funktioniert es aber richtig gut, zumal man es geschafft hat die perfekte Balance aus Erkundung und Action zu finden. Die Geschichte ist spannend und mitreißend, die Animationen und Spielwelt sehen super aus und besonders die herausfordernden Rätsel, in einer Zeit wo Spiele tendenziell immer leichter werden, haben mich positiv überrascht. Und mit einer Spielzeit von 20-25 Stunden, obwohl ich bei weitem nicht alle Nebenaufgaben erledigt habe, bietet es umfangreiche Unterhaltung. Gamepass Mitglieder können das Spiel ohne zusätzliche Kosten spielen, PS5-Spieler müssen sich noch etwas gedulden, aber Bethesda hat bereits einen Veröffentlichung bestätigt, wenn auch nicht genau terminiert. Ein verdientes Spiel des Jahres!

Entwickler: MachineGames

Publisher: Bethesda

Erhältlich auf: PC, Xbox Series X/S | PS5 zum späteren Zeitpunkt

Getestet auf: Xbox Series X

NB@07.01.2025

——— Hinweise & Disclaimer: ———

Zur Erstellung dieses Reviews wurde uns vom Publisher ein unentgeltlicher Key für das Spiel zur Verfügung gestellt. Wir danken vielmals für die Unterstützung, weisen aber darauf hin, dass dieser Umstand keine Auswirkung auf unsere Bewertung hat!

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2 Antworten zu „Review: „Indiana Jones und der große Kreis“ #Indy #IndianaJonesAndTheGreatCircle”.

  1. […] letztes Jahr gezeigt, so gab es beispielsweise wieder einen Stand zu „Reanimal“, „Indiana Jones und der große Kreis„, „Inzoi“, „Little Nightmares 3„, „Black Myth“, […]

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  2. […] noch im Rahmen der diesjährigen Gamescom angekündigt, ist der DLC für das herausragende „Indiana Jones and the Great Circle“ gerade erschienen, den wir uns selbstverständlich direkt ausführlich angesehen haben. […]

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