PS5 Review: „Uncharted 4: A Thief’s End [The Legacy of Thieves Collection]“ #Uncharted4

Kinder, Kinder, wie die Zeit vergeht. Mir kommt es vor, als ob es erst gestern war, dass ich „Uncharted 4: A Thief’s End“ mit dem Verdienst der Platin-Trophäe abgeschlossen habe und es darauf in meinem Review zu DEM Spiel und Kaufgrund für die PS4 erklärt habe. Das ist nun sage und schreibe bereits 5 Jahre her und da Sony gerade den vierten Teil, sowie das Spin-Off „Uncharted: The Lost Legacy“ in einem Remaster für die PS5 neu aufgelegt hat, ist das Grund genug sich beide Games in dieser überarbeiteten Fassung noch einmal anzusehen. Den Anfang macht dabei, chronologisch „Uncharted 4: A Thief’s End“ im Rahmen der „Uncharted: The Legacy of Thieves Collection“.

Und was soll ich sagen, auch Jahre nach dem eigentlichen Release hat mich das Spiel wieder komplett in seinen Bann gezogen und hat die tolle Kombination aus Storytelling, Handlung und  Gameplay, die meiner persönlichen Meinung nach mit „The Last of Us Part II“ seinen Höhepunkt finden sollte. Auch wenn die Entwicklung des Spiels von internen Problemen, die mit dem Weggang von Amy Hennig und der Neubesetzung des Creative Directors mit einer Doppelspitze, bestehend aus Neil Druckmann und Bruce Straley, sowie massiven Rewrites geplagt war, merkt man das dem Spiel zu keiner Zeit an. Ganz im Gegenteil sogar, denn das Spiel führt die Geschichte um den Abenteurer Nathan Drake, den man auch schon in den Vorgängern spielte, sinnvoll fort und führt diese zu einem schönen und vor allem würdigen Ende.

Das Spiel ist einige Jahre nach dem Ende des dritten Teils angesiedelt. Nathan Drake hat sich ursprünglich von seinen Abenteuern zur Ruhe gesetzt und lebt ein normales Leben mit seiner Frau. Doch etwas fehlt in seinem Leben, was besonders deutlich wird, als seine Frau Elena ihn in einem frühen Kapitel fragt, ob er glücklich ist, da er zunehmend gelangweilt und abwesend ist. Doch all das endert sich schlagartig, als sein totgeglaubter Bruder Sam wieder in sein Leben tritt und ihn unfreiwillig in die Suche nach dem Schatz des Piraten Henry Avery, größten Piratenschatz der Geschichte, der auf über 400.000.000 geschätzt wird und der verlorenen Piratenstadt Labertalia, führt.

Diese Geschichte wird gewohnt Filmreif inszeniert und wartet auch mit einigen interessanten Entwicklungen und Wendungen auf, weswegen ich um Spoiler zu vermeiden nicht auf Details eingehen werde. Denn auch wenn das Spiel nun einige Jahre auf dem Buckel hat ist es es immer noch Wert ohne größere Spoiler zu erleben. – Aber es sei so viel verraten: Es wird alles geboten, was die Uncharted Reihe groß gemacht hat: Eine interessante Geschichte, die auf historischen Fakten aufbaut, gut geschriebene Dialoge, sehr gute Charakterentwicklung, sogar Rückblenden zu Nathan’s Kindheit, als er in einem katholischen Waisenhaus aufwuchs und selbstverständlich auch überaus bombastische Setpieces mit jeder Menge Action. Diverse Sammelobjekte (Schätze, Notizen, Optionale Gespräche, etc.), insgesamt 5 unterschiedliche Schwierigkeitsgrade (diesmal ist der härteste Schwierigkeitsgrad „Crushing“ übrigens von Beginn an auswählbar), freischaltbare Grafikfilter und Gameplay Modifikatoren laden dabei auch nachdem man die Credits gesehen hat, zum wiederholten Durchspielen ein.

Am Spielprinzip hat sich nichts grundlegendes geändert: Wir sehen unserem unseren Protagonisten in 3rd-Person-Ansicht und kämpfen uns immer noch in bester Covershooter-Manier durch unterschiedliche Areale, Klettern an Felswänden und lösen auf unserem Weg auch das ein oder andere Rätzel. Eine sinnvolle Neuerung ist allerdings, dass die Levelabschnitte insgesamt offener gestaltet sind und man dadurch auch manchmal mehrere Wege zum Ziel hat. Zusätzlich hat man in vielen Konfrontationen auch die Wahl, ob man diese kämpfend oder schleichend (oder eine Kombination der beiden Varianten) bewältigt. Das war in den Vorgängern eher selten möglich und ist hier eine wirkliche Alternative.

Zusätzlich wird Nathan fast immer von einem zweiten Charakter begleitet (meistens sein Bruder Sam), der von der KI gesteuert wird. Dabei passt die KI den Spielstil dem eigenen an. Wenn der Spieler schleicht, schleicht auch der KI-Mitstreiter und stellt sich dabei sogar gut an. Wenn man hingegen á la Rambo durch die Level rennt und alles niederschießt, so macht das der KI-Kompagnon auch. Es gab im Spiele keine Situation, wo mir mein KI-Mitstreiter auf die Nerven ging oder das Spiel gar erschwert hat, man muss also keinerlei Angst haben, dass das Spiel eine 16-stündige Beschützermission wäre, immerhin gibt es jede Menge andere Spiele als Negativbeispiele… – Und mit der Rückkehr von Nathan’s Bruder Sam bekommt Nathan auch ein neues Gimmick, einen Enterhaken, der an bestimmten Stellen zum Erklimmen von Wänden, Schwingen über Abgründe oder auch zum ungesehenen Ausschalten von Gegnern genutzt werden kann. Das ist zwar nur ein Add-on liefert aber neue taktische und spielerische Möglichkeiten.

Aber kommen wir mal zur Technik, denn dabei findet man selbstverständlich die meisten Veränderungen im Vergleich zur ersten Veröffentlichung. Denn das, was Naughty Dog da auf die Beine gestellt hat ist einfach toll. – Tolle Detailtiefe, überragende Charakteranimationen und super Lichteffekte dieses Mal dargestellt in 4K mit Raytracing und 30fps im Grafikmodus, oder wahlweise auch einer variablen Auflösung bei 60fps, was gerade bei den Kämpfen durchaus einen Unterschied macht. Zusätzlich verwendet das Spiel auch die Vorzüge des DualSense Controllers, unterstützt auch Aktivitäten und bietet so gut wie keine (erkennbare) Ladezeiten, hier hat man also wirklich einiges aus der Technik rausgeholt. Der Vollständigkeit halber muss aber auch noch erwähnt werden, dass im Vergleich zur Version auf der PS4 etwas fehlt: Der komplette Multiplayer-Modus wurde ersatzlos gestrichen, was überaus schade ist, da dieser nicht nur sehr unterhaltsam war, sondern sich bis heute noch immenser Popularität erfreut, weswegen diese Designentscheidung nicht ganz nachvollziehbar ist.

Jedoch lässt sich das in Anbetracht des tollen Gesamtpakets mit zwei wirklich herausragenden Spielen dudchaus verschmerzen, zumal die Sammlung  durch eine günstige Upgrade-Funktion und einen Import des Savegames der alten Version, fast keine Wünsche offen lässt. Denn wer einen der beiden Teile der Sammlung, sei es digital, oder auch auf Disk, sein Eigen nennt, der kann für schmale 10 Euro eine digitale Version beider Spiele in der Neuauflage erwerben. Hiervon ist lediglich die Version aus PlayStation Plus ausgenommen. Und wer sich fragt, ob der Saveimport auf Auswirkungen auf die Trophäen hat, dem kann ich bestätigen, dass zwar nicht alle, aber die meisten (und schwersten) Trophäen automatisch freigeschaltet werden, sofern man diese in der früheren Veröffentlichung freigeschaltet hat, versteht sich. So ist die Neuauflage auch etwas für Trophäenjäger. Doch selbst unabhängig davon kann das Urteil nur lauten: Wer das Spiel bisher nicht gespielt hat sollte das unbedingt nachholen. Dabei ist es fast unerheblich zu welcher man greift. Von der technischen Seite hat selbstverständlich das Remaster die Nase vorn. Naughty Dog hat für Drake’s Schwanengesang nochmal die Muskeln spielen lassen und holt alles aus dem fünf Jahre alten Spiel heraus, was irgendwie geht. Eine absolute Empfehlung!

Entwickler: Naughty Dog

Publisher: Sony Interactive Entertainment

Erhältlich auf: PS5

NB@02.02.2022

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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Die verwendeten  Bilder und/oder Screenshots wurden, wenn nicht anders angegeben, vom Autor selbst erstellt und dienen zur Unterstützung des Berichtes. Das Copyright an der dargestellten Sache, bzw. dem Spiel bleibt davon selbstverständlich unberührt und verbleibt beim ursprünglichen Rechteinhaber.

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