PS4 Review: „Spelunker HD Deluxe“ #Spelunker

Auch wenn die Spelunker-Reihe nicht den Wiedererkennungsgrad eines Mario, oder Castlevania mit sich bringt, so hat sie dennoch viele Fans. – Kein Wunder, denn immerhin mittlerweile schlappe 38 Jahre auf dem Buckel, nachdem der Erstling Anno 1983 auf dem C64 und im gleichen Jahr noch auf dem NES erschienen ist. Lange bevor Lara Croft anfing Ruinen und Gräber zu erforschen gab es bereits einen eifrigen Spelunker, der unterschiedliche Höhlen erkundete, die verlasene Minen, antike Tempel, oder gar riesige Gletscher beinhalteten. Der Klassiker hat nun mit „Spelunker HD Deluxe“ eine umfassende Neuauflage erfahren und ich habe mir für euch genau angesehen, was diese bietet…

Das Spiel wurde von Tozai Games entwickelt und von Inin Games herausgebracht, die zur Zeit einige Neuauflagen von Klassikern, sei es „Wonder Boy: Asha in Monster World“, oder auch „Cotton Reboot!“ in ihr Repertoire aufgenommen haben. Ebenso wie die eben erwähnten Spiele wird „Spelunker HD Deluxe“ ebenfalls eine physische Veröffentlichung über Strictly Limited Games bekommen, die aber voraussichtlich erst ab dem 10. Dezember erhältlich sein wird.

Wir begeben uns als der titelgebende Spelunker in Tiefen dunkler Höhlen hinab und sind auf der Suche nach Reichtümern aller Art. Wirklich viel mehr Geschichte gibt es dabei nicht, aber dennoch unterhält das simple, wie süchtig-machende Spielprinzip über seine sage und schreibe 100 Level ungemein. Denn war in anderen Spielen durchaus monoton sein könnte, entpuppt sich hier als ansprechender Puzzle-Plattformer, der mit einem überraschend „old-schooligen“ Schwierigkeitsgrad ausgestattet ist. Denn so simpel unsere Höhlenerkundung auch sein könnte, einfach alles und jeder will uns ans Leder, nachdem wir mit unserem Minenaufzug in die Tiefe aufgebrochen sind. Und dabei sind es nicht nur lebedinge Gegner, wie Schlangen, Fledermäuse, oder sogar Drachen, sondern auch die Höhle selbst, die uns nicht nur mit schier unüberwindbaren Abgründen, fallenden Stalaktiten, oder gar riesigen Felsbrocken, die an „Jäger des verlorenen Schatzes“ erinnern, versucht aufzuhalten.

Wie schon auf dem C64 bleibt uns dabei kaum etwas anderes übrig, als uns Schritt für Schritt vorzutasten und verdammt gut aufzupassen, denn nicht es ist stellenweise nicht mehr feierlich, dass uns alles umbringt, was man heute kaum noch gewohnt ist und was mitunter für Frust sorgen kann, wenn man die Reihe nicht kennt. Wir kommen an einen Frosch und sterben, wir springen einen kurzen Absatz hinunter und sterben, wir stehen zu nah an einer Explosion und sterben, sterben ist also wirklich Programm und bringt uns immer wieder an den Anfang des Levels zurück… – Dazu kommt dann ein gewisser Zeitdruck, denn wenn wir zu lange brauchen spawnt das Spiel einen Geist, der uns sogar durch Wände und sonstige Hindernisse hindurch jagt, als ob es noch nicht schwierig genug wäre… – Doch genau damit hebt sich das Spiel von der breiten Masse an (uninspirierten) Plattformern ab, von denen es heutzutage einfach viel zu viele gibt. Gehen wir aber mit kühlem Kopf vor und analysieren unsere Möglichkeiten, ohne kopflos drauf loszurennen, fällt es immer leichter Spaß, anstatt mit Frust mit dem Spiel zu haben.

Neben bewährten Jump n Run-Mechaniken setzt Spelunker auch auf den Einsatz von allerlei Items, die man in den Levels findet, oder im Shop kaufen kann. So können wir beispielsweise mit Bomben neue Wege freilegen, mit Seilen höhere Ebenen erreichen, oder uns sogar mit diversen Waffen die Gegner vom Hals halten. Insgesamt gibt es über 50 unterschiedliche Items, bei denen es sich teilweise um Kampf- und Verbrauchsgüter, aber teilweise auch dauerhafte Upgrades handelt, womit das Spielgeschehen aufgelockert wird und stellenweise sogar unterschiedliche Lösungswege zulässt.

Technisch ist die krude Pixelgrafik der Vergangenheit einer modernen 2,5D-Optik gewichen, die viele tolle Details bereithält. Puristen können allerdings auch auf die klassische Grafik, den sogenannten „Classic Mode“, umschalten, was aber leider nicht on-the-Fly, sondern nur über das Hauptmenü geht. Und auch wenn sich das gesamte Spiel in eher düsteren Höhlen abspielt, sollte man sich von den ersten Levels nicht abschrecken lassen, die eher grau und grau gehalten sind, denn das Spiel hält trotz des Settings einiges an Variation bereit. Eine Neuerung ist dabei auf jeden Fall das Co-Op-Spiel, das bis zu 6 Spelunker unterstützt, die sich allerdings die Leben teilen müssen, weswegen man gut zusammen arbeiten sollte, wenn man überleben möchte. Weiter gibt es zwar auch einen kompetitiven Mehrspielermodus, doch dabei fällt es ziemlich schwer Mitspieler zu finden, was sich hoffentlich noch ändert, denn gerade in diesem Modus ist es überaus interessante die Taktiken anderer Spieler zu sehen. 

Insgesamt hatte ich mit „Spelunker HD Deluxe“ wirklich Spaß, auch wenn ich zugeben muss, dass es ein wenig Zeit gebraucht hat, bis ich mich wieder „eingearbeitet“ hatte. So ist das Spiel auf Grund seines erbarmungslosen Schwierigkeitsgrads auf keinen Fall für Jedermann und kann mitunter auch zu Frust führen, doch macht dennoch auch unwahrscheinlich viel Spaß. Auch wenn ich den Game Over-Screen gefühlte Millionen Male gesehen habe, so ist jeder neue Versuch dennoch immer wieder ein Ansporn weiter in die Höhlen vorzudringen und die Stellen, an denen man vorher nicht weitergekommen ist, zu meisten. Um das zu bestmöglich zu bewerkstelligen empfiehlt es sich im Übrigen die Steuerung und die unterschiedlichen Items genau zu studieren, denn Tutorials und Hilfen im Spiel sucht man vergebens. Das Spiel orientiert sich diesbezüglich eben ganz am Original und schon im ersten Level muss man wissen, wie man eine Leuchtrakete abfeuert, um Fledermäuse zu verscheuchen, oder eine Bombe platziert, um den Weg frei zu machen… Und mein Tipp an alle, die dem Spiel eine Chance geben und sich nicht gleich abschrecken lassen: Geht bedacht vor und lasst euch nicht zu schnell entmutigen 😉

Entwickler: Tozai Games

Publisher: ININ Games

Erhältlich auf: PS4, Nintendo Switch

NB@01.09.2021

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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