Für jeden Plattformer eine Güte von Mario und Sonic gibt es auch die Kehrseite der Medaille, wie „Bubsy“, „Tiny Toon Adventures„, oder „Rayman“, Spiele die keineswegs schlecht sind und durchaus ihre Qualitäten haben, aber eben nicht in der gleichen Liga spielen. So ähnlich verhält es sich auch mit „El Gancho“, denn auch wenn es sich dabei nicht um ein per se schlechtes Spiel handelt, gibt es einfach viele bessere Spiele im gleichen Segment…

Entwickelt von Sidral Games und herausgebracht von Eastasiasoft ist das Spiel die Geschichte des titelgebenden El Gancho, der sich einer Alien Invasion zur Wehr stellt. Doch in bester Tradition von old school Arcade Spielen bekommt man von dieser Geschichte im Laufe des. Spiels so gut wie nichts mit. Hingegen konzentriert man sich eher auf das Gameplay, das schnell, stellenweise fordernd und obgleich wahnsinnig repetitiv, trotzdem auch süchtig machend ist. Was wahrscheinlich hauptsächlich daran liegt, dass es unglaublich simpel, aber durch Zufalls generierte Levels auch nicht langweilig wird.

Das Gameplay ist dabei gut ausbalanciert sodass die ersten Schritte und das spielen leicht fällt und die Geschwindigkeit und die Physik basierten Geschicklichkeitselemente es schwer zu meisten und gleichermaßen schwer machen aufzuhören. Angesiedelt auf dem Planeten Cocodu ist das Ziel eines jeden Levels alle gefangenen Cocos zu befreien, die von den Aliens gefangengenommen wurden. Dabei müssen wir aber unser ganzes Können einsetzen, denn sie Levels, die jeweils aus einem einzigen Raum bestehen, bestechen durch eine fordernde vertikale Ausrichtung und entgegen klassischer Plattformer springen wir dabei nicht nur von Plattform zu Plattform, sondern nutzen dafür ein Elektro-Lasso, dessen Schussrichtung mit dem zweiten Stick gesteuert wird. Und da jedes Level neu generiert wird gleicht kein Durchgang dem anderen.

Das mag an sich zwar überzeugend und nicht minder ambitioniert klingen, doch leider verstrickt sich das Spiel damit selbst immer wieder in nervige Ecken, wenn alle beispielsweise alle Cocos an einer Stelle im Level auf einem Haufen hocken, die dann meist wahnsinnig schwer zu erreichen ist, oder gar irgendwo von Teilen des Levels verdeckt werden. Für einen Zufallsgenerator wird zusätzlich überraschend wenig Variation geboten, denn es gibt einfach zu wenige Elemente, aus denen sich immer wieder sinnvolle Levels zusammenbauen lassen.

Lediglich die Bosse bieten dabei eine willkommene Abwechslung, denn dabei wechselt das Gameplay in einen fordernden Arena-Kampf mit Bullet Hell-Einschlag. Unsere Waffen und Fähigkeiten sind gegen diese dicken Fieslinge ineffektiv und wir müssen stattdessen Wege finden die Arena für unsere Zwecke einzusetzen. Das ist nicht nur eine besondere Herausforderung, sondern ist ein Element, das den normalen Levels gut getan hätte, denn die laufen leider von Anfang bis Ende gleich ab: Springen, Schwingen, Ausweichen und letztendlich Cocos retten. Zusätzlich bekommen wir alle paar Levels Zugriff zu einem Power-Up, wie schnellere Geschwindigkeit, höher springen, oder ein Schutzschild, doch da sich das Gameplay nicht wirklich verändert braucht man diese im Grunde gar nicht, außer es steht ein Bosskampf bevor…

Die meisten Spieler werden aber wahrscheinlich gar nicht so weit spielen, um die unterschiedlichen Power-Ups und Bosse zu Gesicht zu bekommen, denn die Trophäen lassen sich mit einer Ausnahme komplett in den ersten Levels absolvieren und lassen sich sogar über mehrere Durchgänge sammeln und Farmen, was zwar ziemlich langweilig, aber dafür auch überhaupt nicht schwierig ist, worauf viele Trophäenjäger heutzutage wert legen. So lassen sich die 16 Trophäen (0 x Bronze, 5 x Silber, 10 x Gold, 1 x Platin) in weniger als dreißig Minuten verdienen und man muss lediglich darauf achten, dass man zumindest bei einem Durchgang sie Punktezahl von 3.000 erreicht, was auch nicht sonderlich schwer ist.

Insgesamt ist „El Gancho“ zwar, wie bereits eingangs erwähnt, kein per se schlechtes Spiel, aber es bleibt zum einen hinter seinem eigenen Potential zurück und man muss sich eingestehen, dass es sehr viel unterhaltsamere Spiele gibt. So bietet zum Beispiel „Devious Dungeon“ ebenfalls Zufalls generierte Plattformer Level, oder „Duck Souls“, oder „Pinkman“ bieten fordernde Levels, die zusätzlich um einiges mehr an Abwechslung bieten. So ist „El Gancho“ nur etwas für hartgesottene, oder die, die schon alles andere gespielt haben…
Entwickler: Sidral Games
Publisher: Eastasiasoft
Erhältlich auf: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch
NB@11.03.2022
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