In der „grauen Vorzeit“ der Computer- und Videospiele habe ich mich auch immer gerne mal auf Puzzlespiele, wie „Sokoban“, „Push-Over“, oder die Lemmings-Reihe gestürzt, wenn ich nicht das narrative Invest eines Adventures wie die Abenteuer von Larry, „Day of the Tentacle“ und Konsorten, oder die Herausforderung eines Actiontitels, wie das kürzlich beleuchtete „Batman: The Movie„, suchte. Aus diesem Grund handelt es sich dabei auch heute noch um ein Genre zu dem ich immer wieder zurückkehre. Es gibt stellenweise nichts entspannteres, als sich ungezwungen durch ein paar Levels zu knobeln und in diese Kerbe schlägt auch „Lumote: The Mastermote Chronicles“, das ich mir auf Google Stadia angesehen habe, um Google’s Streaming Service auch mal wieder eine Daseinsberechtigung in meinem Gaming-Setup zu verleihen.

Getaucht in Neonfarben präsentiert sich das Spiel auf den ersten Blick recht simpel, doch bietet in den Details dennoch zunächst ungeahnte Tiefe. Wir spielen den titelgebenden Lumote, einen undefinierbaren „Blob“, der sich durch eine schier nicht enden wollende Unterwelt kämpft. Diese Unterwelt ist vom Einfluss des Mastermote verdorben und wir müssen die als „the Great Depths“ bezeichnete Welt und ihre Bewohner, die Motes ein für alle Mal befreien… Mehr Geschichte gibt es zwar nicht und durch den Verzicht auf Dialoge, Cutscenes, oder gar jeglicher Persönlichkeit der „Charaktere“ bleibt die Handlung auf einem sehr stilisierten Niveau, was aber bei dieser Art Spiel gar nicht negativ auffällt.

Mag die Prämisse, sowie das Gameplay auch eher simpler Natur sein, ist das nicht unbedingt schlecht. Hingegen etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass nahezu alle Mechanikern des Spiels direkt am Anfang auf uns als Spieler losgelassen werden, wo hingegen andere Spiele sich dafür mehr Zeit lassen. So sind die Möglichkeiten am Anfang fast zu reichhaltig und können uns stellenweise überfordern. Allerdings ist diesen Vorgehen auch gleichzeitig eine Chance, die die Entwickler erfasst haben, direkt mit den „interessanten“ Rätseln zu starten, ohne eine Vielzahl nichts sagender Levels zu durchlaufen, die quasi wie Fahrradfahren mit Stützrädern sind. So bieten die 50 Levels also durchweg kreative Rätsel und einige tolle Knobeleien, ohne Füller.

Technisch macht das Spiel eine gute Figur, denn sie Bewegung der Kamera in 360 Grad ist durchweg flüssig und kommt ohne erkennbare Probleme aus, die das Festhängen an unsichtbaren Begrenzungen, oder ähnlichem. Denn es empfiehlt sich durchaus sich in den Levels etwas genauer umzusehen, denn oft ist die Lösung etwas versteckt, oder man bekommt so die Chance ein paar Sammelobjekte einzusammeln, was zwar keinen wirklichen spielerischen Mehrwert bietet, aber einen zusätzlichen Ansporn bietet. Sie Grafik ist ansprechend und wartet mit vielen kleinen Spielereien auf, die auf Screenshots nicht gut rüberkommen. Das Problem dabei ist die „ständige Bewegung“ der Welt, die hypnotische Faszination eine Lava Lampe mit sich bringt, dabei verloren geht, weswegen ich mich dazu entschlossen habe, neben Screenshots auch den Trailer einzubinden.
Insgesamt handelt es sich beim Spiel um einen wirklich gelungenen Vertreter des 3D Puzzle-Plattformer-Genres. Zwar würde dem Spiel etwas mehr Story durchaus gut tun, doch das macht das Spiel mit jeder Menge Charisma wett. Weiter nimmt uns das Spiel von Anfang an ernst, reicht uns lediglich rudimentär die Hand und bietet damit einige wirklich gelungene Rätsel. Das Gameplay sitzt und die Technik ist auch mehr als solide. Zwar wird das Spiel auf Stadia ausschließlich gestreamt, aber es waren in Bezug auf Performance und Auflösung keine Einschränkungen erkennbar. Wer als Abwechslung zu der sonstigen „Standardkost“ der Spieleindustrie sucht, sollte den Lumotes auf jeden Fall mal eine Chance geben…
Entwickler: Wired Productions
Publisher: Wired Productions
Erhältlich auf: PC, PS4, Nintendo Switch, Google Stadia
NB@30.05.2022
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