Capcom ist ganz schön fleißig was die re-Releases ihrer Katalogs angeht. So sind allein im Rahmen diverser Sammlungen, wie der „Capcom Beat ‚em up Bundle„-Collection, der „Capcom Arcade Stadium„, oder diversen Sammlungen zu einzelnen Spielereihen, wie den Megaman-, oder Street Fighter Sammlungen. Ich hatte zwar persönlich damit gerechnet, dass man die Arcade Stadium-Sammlung weiter ausbaut, doch nun ist neben einer Version 2 der erwähnten Sammlung zusätzlich die „Capcom Fighting Collection“ erschienen. Und da ich ein absoluter Fan klassischer Fighting Games bin, stand es für außer Frage, dass ich mir die Sammlung einmal genau ansehen werde.

Enthalten sind insgesamt 10 Spiele, was im direkten Vergleich mit Arcade Stadium zwar nach recht wenig klingen mag, immerhin sind dort über 30 Titel enthalten, doch dafür ist die Auswahl wirklich ohne wirkliche Ausfälle, beinhaltet meistens sowohl die internationale, wie auch die japanische Fassung, sofern es unterschiedliche Versionen gibt, versteht sich und bietet damit sogar gleich ein paar Spiele, die bisher noch nie im Westen veröffentlicht wurden. Und besonders Fans der Darkstalkers-Reihe kommen dabei auf ihre Kosten. Folgende Titel sind enthalten:
- Darkstalkers: The Night Warriors
- Night Warriors: Darkstalkers’ Revenge
- Vampire Savior: The Lord of Vampire
- Vampire Hunter 2: Darkstalkers’ Revenge*
- Vampire Savior 2: The Lord of Vampire*
- Red Earth
- Cyberbots: Full Metal Madness
- Super Puzzle Fighter II Turbo
- Hyper Street Fighter II: The Anniversary Edition
- Super Gem Fighter Mini Mix
*= weltweit erste Veröffentlichung außerhalb Japan

Insgesamt kann sich das Line-up wirklich sehen lassen, denn besonders die Darkstalkers-Spiele hatte ich mir bereits als Add-on für Arcade Stadium gewünscht. Weiter muss man „Red Earth“ noch herausheben, denn das Spiel gab es bisher weltweit ausschließlich in japanischen Spielhallen beheimatet war und für diese Veröffentlichung sogar komplett lokalisiert wurde. Zwar ist das Game mit Fantasy-Setting und mit gerade mal vier spielbaren Charakteren, kein wirklicher Vergleich zu modernsten Spielen, ist aber aus historischer Sicht überaus interessant und baut auf den Erfahrungen und Stärken von Capcom auf, die sie mit ihren früheren Spielen des Genres gesammelt haben. So ist das Spielprinzip zwar zum einen klassisch, aber an anderen Stellen für damals auch ambitioniert und innovativ. So sammelt man im Spiel Erfahrungspunkte, die zur Verbesserung der Angriffe, Defensive, oder ganz neue Moves verwendet werden können. Weiter gibt es auch Fatalities, eine Premiere für Capcom, die damit dem Erfolg von „Mortal Kombat“ nacheifern.

Der Rest des Line-ups ist zwar in dieser Beziehung traditioneller, aber nicht weniger gelungen. Bei den fünf Spielen aus der Darkstalkers-Reihe bedient man sich Elementen des klassischen Horrors, ähnlich wie es „Omen of Sorrow“ nachgebaut hat und die Teile lassen dabei eine ähnliche Weiterentwicklung und systematischer Verbesserung, wie die gefühlten hundert unterschiedlichen Teile von „Street Fighter II“ getan haben. Und wenn man gerade bei Capcom’s Vorzeigereihe ist, davon sind natürlich auch Spiele enthalten, die dabei aber mehr Abwechslung bieten, als man es von der Reihe eigentlich kennt. Denn neben dem klassischen Prügler „Hyper Street Fighter II: The Anniversary Edition“, ist das Puyo Puyo-artige Puzzlespiel „Super Puzzle Fighter II Turbo“ und „Super Gem Fighter Mini Mix“, quasi eine Chibi-Version der Vorlage, die auch ihre eigenen Qualitäten hat.

Das letzte Spiel kann in der Riege der anderen Titel etwas untergehen, da es weder zu einer großen Reihe gehört, oder ein sonstiges Alleinstellungsmerkmal mit sich bringt, doch „Cyberbots“ ist ein spannender Prügler, in dem man mit großen Mechs aufeinander Los geht. Zwischen den Runden können wir dabei unseren Mech verbessern und sogar einzelne Teile austauschen, was spielerisch ebenfalls ein interessanter Ansatz war, auch wenn das Spiel für meinen Geschmack vom Tempo her etwas zu langsam ist.

Bis auf wenige Ausnahmen liegen die Spiele in internationaler, wie auch japanischer Version vor und man kann jederzeit zwischen den Versionen wechseln. Die Unterschiede sind meist zwar eher marginal, aber als jemand der früher auch gerne mal zur Importversion von Games gegriffen hat, ist das ein durchaus netter Bonus. Übergreifend gibt es selbstverständlich moderne Anpassungsmöglichkeiten, wie unterschiedliche Auflösungen, Rahmen, Filter und selbstverständlich offline, wie auch online Multiplayer. Vor dem Spielstart lassen sich sowohl die Schwierigkeit und die Geschwindigkeit der Games anpassen, wie es damals teilweise für die Spielhallenbetreiber möglich war, nur selbstverständlich sehr viel komfortabler. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch ein umfangreiches Potpourri an Bonusmaterial, wie separater Zugriff auf Musik aus den Games, Werbeflyer, Konzeptzeichnungen und vieles mehr.

Ich finde es persönlich zwar etwas verwunderlich warum Capcom diese Sammlung nur wenige Wochen vor dem Release der zweiten Version von Arcade Stadium und komplett losgelöst davon herausbringt, immerhin gibt es sogar Überschneidungen beim Line-up, doch mir gefällt diese Zusammenstellung sogar besser als die des Zweiten Arcade Stadium, das mehr als doppelt so teuer erscheint. Gerade als Fan der Darkstalkers-Reihe kommt hier absolut auf seine Kosten und auch der Rest des Pakets kann sich mehr als sehen lassen und bietet sogar, entgegen des Titels der Sammlung, nicht nur klassische Prügelspiele…
Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom
Erhältlich auf: PC, PS4, Xbox One, Nintendo Switch
NB@01.08.2022
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