Als begeisterter Amiga- und PC-Spieler hat es mir seit früher Jugend ein Genre wie kein anderes etwas angetan: Das klassische Point und Click-Adventure. Und neben Fortsetzungen bekannter Reihen, wie jüngst „Return to Monkey Island„, oder auch „Beyond a Steel Sky„, gibt es auch viele kleinere Adventures aus dem Indie-Bereich. Aus diesem Grund habe ich mir auch „The Dark Prophecy“…

Das Spiel zielt eindeutig darauf ab an die Spieler der klassischen Adventures zu appellieren, was man sowohl durch Retrooptik, skurrile Charaktere, eine ungewöhnliche Geschichte und bewehrte Mechaniken erreichen will. So findet man als Fan viele Anspielungen an Monkey Island, Discworld, Baphoments Fluch, oder auch Kyrandia, auch wenn man gerade in Punkto Rätsel von den Vorbildern abweicht.

Denn besonders die Spiele von Lucas Arts, bzw. Lucasfilm Games hatten damals schon die Maxime herausgegeben, dass die Rätsel immer logisch und nachvollziehbar sein sollen. Diesen Umstand hat man allerdings nicht emuliert, denn hier sind die Rätsel stellenweise ganz schön abgedreht und kryptisch. Und da selbst die Hinweise von NPCs alles andere als hilfreich ausfallen und es keinerlei Hilfesysteme gibt, besteht die Gefahr, dass sich unerfahrene Spieler zu schnell abhängen lassen, sofern sie nicht eisern alles mit allem ausprobieren, oder zu einer Komplettlösung greifen.

Hingegen absolut Punkten kann das Spiel in der Liebe zum Detail und dem cleveren Writing, das sich besonders im Charakterdesign und den verspielten Dialogen zeigt. Wir spielen den jungen Jacob, der in einer magischen Welt aufwächst und niemand geringeren als Zauberer Merlin dabei unterstützen müssen, die Welt vor Dunkelheit zu retten, was mich persönlich auch an Simon the Sorcerer erinnert hat.

Ähnlich schick ist auch die verspielte Pixelart Grafik, die zwar zweifelsfrei aus der Zeit fällt, aber gerade durch wieder ein echter Hingucker ist. Es gibt viele unterschiedliche Kulissen, in denen wir uns tummeln, die dennoch mit schicken Details aufwarten und so viel entdecken lassen. Da die Dialoge nicht vertont sind, müssen diese gelesen werden und Schriftart und Farbe heben sich gut vom Rest der Grafik ab und sind gut lesbar.

Insgesamt ist „The Dark Prophecy“ ein wirklich gelungenes Adventure, das allerdings mit einer gewissen Nostalgiebrille gesehen werden muss. Denn wer die Anspielungen nicht versteht, oder an moderne Annehmlichkeiten des Genres gewohnt ist, wird wahrscheinlich keines der unterschiedlichen Enden zu Gesicht bekommen. Besonders gefallen haben mir die witzigen Dialoge, denen eine Vertonung durchaus gutgetan hätte, denn in meinem Kopf habe ich mir Stimmen à la Monty Python vorgestellt, die aus dem Spiel eine wahre Comedy-Granate gemacht hätten…
Entwickler: Meridian4
Publisher: Ratalaika Games
Erhältlich auf: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch
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