Xbox One Review: „The Walking Dead – The Final Season (Episode 4: Take us back)“ – Was bietet der Abschluss der Adventure-Reihe?

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Es war ein turbulentes Jahr für Adventure-Freunde, besonders wenn es um die Subsparte der Episodenspiele aus dem Hause Telltale geht, denn nachdem die heiß-erwartete finale Staffel zu The Walking Dead mit jeder Menge positiver Einstimmung in Form von Storybuilder App, spielbarer Demo und einer neuen leistungsfähigeren Engine die erste Episode „Done Running“ am 14.08.2018 erschien konnte noch niemand ahnen, wie sich das Thema weiterentwickeln sollte. Denn wenige Tage vor dem Release der zweiten Episode „Suffer the Children“ am 25.09.2018 schloss das Studio für immer seine Türen und es sah so aus, als ob die finale Staffel ein zu frühes und unvollendetes Ende finden sollte…

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Doch die Produktionsfirma Skybound um Walking Dead-Erfinder Robert Kirkman nahm sich dem Thema an und gründete, mit Skybound Games, ein eigenes Studio mit ehemaligen Telltale-Mitarbeitern für die Fertigstellung des Spiels, was dafür sorgte, dass wir die dritte Episode „Broken Toys“ am 15.01.2019 und nun am 26.03.2019 endlich den Abschluss der Reihe mit der finalen Episode „Take us back“ bekommen haben. Und meine Güte hat sich das Warten gelohnt. So stark sogar, dass ich extra dafür das Vorgehen etwas abändere: Neben einem normalen Review über die Episode, dass größtenteils spoilerfrei bleibt, wird es einen weiteren Spoiler-Bericht über sowohl die Episode, wie aber auch die Reihe generell und auch das Ende der Reihe geben.

 

Wer also alle Details zum Ende der Staffel wissen möchte findet diese dann im Spoiler-Bericht. Hier geht es nun mit dem spoilerfreien Review über Episode 4: „Take us back“ weiter. Allerdings lässt sich nicht vermeiden, dass einige Details aus den vorherigen Staffeln und Episoden, die bis dato erschienen sind, gespoilert werden.

 

Clementine und ihr Ziehsohn A.J. haben sich am Ende der vorherigen Episode in einer sehr misslichen Lage befunden. Ihr vermeintliche heile Welt, die Erickson Academy, die sie in der ersten Episode gefunden haben war massiv bedroht. Haben wir in der ersten Episode noch nach unserem Platz in der Gesellschaft der neuen Gruppe gesucht, mussten wir bereits in der zweiten Episode die ehemalige Schule gegen eine Übermacht verteidigen, wobei es leider auch einige Verluste hinzunehmen gab und ein Teil der Gruppe von den Feinden verschleppt wurde. Die dritte Episode setzte demnach alles daran die neu-gewonnen Freunde zu retten, bevor diese mit einem Schiff in ein weit-entferntes Arbeitslager gebracht werden. Durch den Einsatz einer Zombieherde als Ablenkungsmanöver schafften es Clementine und ihre Verbündeten das Schiff zu infiltrieren und zu ihren Freunden vorzudringen, wo sie allerdings direkt in Lili’s Falle landeten, die sie nun ebenfalls ins Arbeitslager schicken wollte, was in einem Kampf auf Leben und Tod mündete, wo sogar das Schiff nach eine Explosion brannte und drohte zu sinken…

 

Genau an diesem Punkt setzt die vierte Episode wieder ein. Clementine erwacht nachdem sie von einer gewaltigen Explosion zu Boden geschleudert und ohnmächtig geworden war und wir müssen als erster irgendwie vom Buchstäblich sinkenden Schiff entkommen, ohne von den Walkern, die sich sowohl im Wasser, wie auch auf Land tummeln verspeist zu werden. Ziel soll es dabei sein irgendwie mit allen unseren Freunden wieder zur Schule zurückzukommen und diese nach dem verheerenden Angriff in Episode 2 zu reparieren. Doch wie sollte es anders sein, es kommt immer anders, als man plant. Am Ende können die meisten Freunde fliehen, aber Clem und A.J. bleiben mit ein paar weiteren zurück und müssen versuchen auf anderem Wege zu entkommen. Hier werden einige Parallelen zur TV-Serie, bzw. auch den Comics deutlich, denn bei der Vorlage kommt es generell fast immer anders, als man denkt. Meist nimmt das nicht so dramatische Wendungen an, wie bei Game of Thrones, aber hier beweisen die Schreiber dennoch eine hohe dramaturgische Kenntnis der Vorlage. Und zugegebenermaßen wäre die Episode sonst etwas kurz und unspektakulär geworden.

 

Die Episode konzentriert sich danach auf die verbleibenden Charaktere und deren physische, wie auch teilweise emotionale Reise und es gibt sogar einige Auflösungen in Bezug auf A.J.‘s Charakterentwicklung, die in den vorherigen Episoden immer wieder durch Hinweise, dass wir durch unsere Handlungen und Erziehung seinen Charakter formen können, aufgebaut wurde, die jeden mitunter recht verstörend sein können, besonders wenn man berücksichtigt, dass wir als Eltern-Ersatz für die Erziehung des kleinen Jungen verantwortlich waren. Doch es gibt auf der Reise, die im Vergleich zu vorherigen Episoden um einiges Actionreicher ausgefallen ist, weitere erschreckende und dramatische Ereignisse. Und es gibt sogar etwas so ähnliches wie einen Boss-Kampf gegen eine Person, die wir im Grunde schon abgeschrieben hatten, was der Geschichte mehr Dynamik verleiht, was zwar auch „nur“ in Form einer ausgedehnten Actionsequenz passiert, aber dennoch ziemlich nervenaufreibend daherkommt. Jedoch gibt es abseits der Action auch wieder ruhigere Passagen, wo die Charakterentwicklung zum einen vertieft, aber zum anderen auch bisherige Entscheidungen zum Tragen kommen. In vielerlei Hinsicht stellt die Episode daher ein würdiges Ende vieler offener Themen dar und bietet auch Szenen, die einem die ein oder andere Träne ins Auge treiben werden. Genaueres dazu werden wir dann aber im Spoilerteil besprechen (müssen). Hier gibt es einfach zu viel, was passiert und auch den ein oder anderen Twist, den man selbst als Serienveteran nicht kommen sieht und wir erfahren sogar endlich, was zwischen Staffel drei und vier passiert ist, bzw. wie Clementine und A.J. wieder vereint wurden…

 

Sonst folgt logischerweise auch die vierte Episode dem Grundgerüst der bisherigen Folgen und es gibt abseits der normalen Handlung auch wieder ein paar kleinere Areale, die wir frei erkunden können, wobei diese im Vergleich zu den vorherigen Episoden eine kleinere Rolle spielen, was wahrscheinlich der Natur der Episode, die nicht konstant an einem Ort spielt. Zusätzlich hatte Skybound Games eine ganze Menge Inhalt unterzubringen, um offene Handlungsstränge abzuschließen und mehr Passagen mit freier Erkundung hätten dabei wahrscheinlich die Geschwindigkeit zu sehr herausgenommen.

 

Von der technischen Seite gibt es meiner Meinung nach nichts zu meckern. Es wird zwar die gleiche Engine verwendet, wie bei den anderen Episoden, doch im Vergleich zu einigen Outputs von Telltale wirkt die Episode auf mich etwas polierter und ich hatte in meinen knapp 3 Stunden Spielzeit keine nennenswerten Probleme oder Bugs. Hier zeigt sich wahrscheinlich auch die zusätzliche Zeit in der Entwicklung, denn vom ursprünglich von Telltale herausgegeben Release-Plan ist man verständlicherweise bereits meilenweit entfernt, was aber auch gar nicht schlimm ist, denn anhand des gebotenen hat sich das Warten wirklich gelohnt…

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NB@02.04.2019

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