PS4 Review: „Sonic Mania“ – Was bietet die erfolgreiche Neuauflage von Sonic?

Sonic, Sega’s Maskottchen, das zu 8- und 16Bit-Zeiten mit seiner unglaublichen Geschwindigkeit begeistert hatte nie an seine damaligen Erfolge anknüpfen können, als man versuchte in die dritte Dimension zu wechseln, eine offene Spielwelt hinzuzufügen oder gar eine Geschichte mit Quest-Reihen zu implementieren. Darauf war Sonic allem Anschein nach zu „Abschuss freigegeben“ und wurde in alle gepackt, was nicht rechtzeitig auf den Bäumen war: Unzählige Kart-Racer, Sportspiele, ein Fightingspiel oder auch Spiele wo Sonic nur noch ein Nebencharakter war. Auch wenn es in den letzten Jahren immer mal wieder Versuche gab den Charakter in einem eigenen Spiel wiederzubeleben, so demonstrierte das nur leider zu oft, dass die Glanzzeit für Sonic wohl vorbei ist… – Das wäre aber ein Trugschluss, denn man muss den Fans nur geben, was sie wollen: Ein klassisches Sonic, was dann im ziemlich erfolgreichen „Sonic Mania“ gemündet ist, das es sogar in das PlayStation Plus-Lineup für Juni geschafft hatte. Und da ich bekanntlich ein großer Sonic-Fan bin ist das alles Grund genug für mich das Spiel mal genauer zu beleuchten.

Das Spiel ist eine wahre Liebeserklärung an die gesamte Reihe, was man neben dem Gameplay, auf das ich gleich eingehen werden, auch in Sachen Verpackung merkt. Davon bekommt man zwar nichts mit, wenn man das Spiel digital gekauft oder im Rahmen von PS+ bekommen hat, doch wenn man die Retailfassung nimmt bekommt man neben dem Spiel auf Disk auch noch ein überaus schickes Wendecover in Mega Drive-Optik, zusätzlichem DLC und Artbook. Allein deswegen habe ich mir neben der digitalen Fassung, die ich seit dem ersten Tag besitze auch noch die Retailfassung für die Xbox One zugelegt. Darüber hinaus gibt es auch noch eine Fassung für die Nintendo Switch und den PC. Inhaltlich sind die Spiele absolut identisch.

Kommen wir daher zum Inhalt: Hier wird ähnlich wie bei „Sonic Megamix“ oder anderen Fanspielen eine Kombination aus bekanntem und neuen geboten. Hierfür wurden bekannte Stages auf ihre einzelnen Assets reduziert, neu angeordnet und wieder zusammengesetzt oder durch neue Elemente im Stile der klassischen Teile hinzugefügt, wodurch sich ein komplett neues Spiel bietet, das aber dennoch den klassischen Charme beinhaltet. Und dieser Vergleich ist gar nicht so abwegig, denn Sega hat sich für die Entwicklung von „Sonic Mania“ keinen geringeren als Christian Whitehead als Lead-Programmer eingekauft, der bereits viel Erfahrung mit der Fangame-Szene hatte und sogar seine eigene Engine mitbrachte, die Sega lizensierte. Entwickelt wurde das Spiel dann von PagodaWest Games und Headcannon. Sega fungierte ausschließlich als Publisher. – Und das zeigt sich als absolut richtige Herangehensweise, denn „Sonic Mania“ spielt sich genauso gut wie die klassischen Sonic-Teile und wenn man mal von der hochauflösenden Grafik, die den härteren Pixel als technische Limitierung der damaligen Zeit gewichen ist absieht, könnte es sich durchaus um einen legitimen Sonic-Teil „von damals“ handeln, nur schöner eben bei flüssigen 60 fps. – Gleiches trifft im übrigen dann auch für die Musik zu, denn hier haben die Komponisten auch ganze Arbeit geleistet und so bekommt man ikonische Themes in angepassten und überarbeiteten Versionen, wie auch einige neue Kompositionen, die sich nahtlos an das Bekannte einfügen.

Zur Story braucht man bei einem Sonic-Spiel wie gewohnt nicht wirklich viele Worte zu verlieren, denn auch wenn das Spiel nun mit dem als „Mania-Modus“ betitelten Spielmodus mit einer als solche ausgewiesene Kampagne aufwartet, ist die Geschichte dennoch relativ flach gehalten. Angesiedelt nach dem Ende von „Sonic 3“ und „Sonic & Kuckles“ wähnt sich das Team um Sonic eigentlich in Sicherheit, doch Dr. Robotnik, der hier allerdings wie in den sämtlichen Neuausrichtungen Dr. Eggman bezeichnet wird, hat von einem mächtigen Artefakt, dem „Phantom Rubin“ erfahren, dass er mit Hilfe seiner EggRobos für sich gewinnen will. Sonic und Tails wollen das versuchen zu verhindern, können aber nur noch mit ansehen, wie Robotnik mit dem Rubin entkommt. Sonic und seine Freunde Machen sich auf die Reise, um Robotnik’s böse Pläne zu vereiteln, was uns als Spieler durch insgesamt 12 unterschiedliche Zonen à einer wechselnden Anzahl von Akten. Dabei merkt man gerade in Sachen Stagedesign, dass das Spiel von Fans der Originale erstellt wurden, denn neben klassischen Versatzstücken, unveröffentlichen Levels aus den Originalspielen gibt es auch jede Menge Anspielungen und Easter Eggs. So müssen wir in einem der ersten Bosskämpfe gegen Robotnik in einer Partie Puo Puo antreten, was die Vorlage für das Spin-Off „Dr. Robotnik’s Mean Bean Machine“ war.

Uns stehen von Haus als spielbare Charaktere Sonic, Tails, Knuckles, wie auch Sonic und Tails als Duo zur Verfügung, wie es bereits in „Sonic the Hedgehog 2“ der Fall war. Dabei kann Tails entweder vom CPU oder von einem zweiten Spieler gesteuert werden. Als DLC gibt es noch Mighty the Armadillo, sowie den neuen Charakter Ray the Flying Squirrel, die man allerdings, sofern man nicht die Retailversion besitzt, der ein Downloadcode für den DLC beiliegt, separat erwerben muss.

Insgesamt macht „Sonic Mania“ im Grunde alles richtig und ist genau das Sonic-Spiel, das die Fans wollten. Sega hätte sich viele Experimente mit der Marke durchaus sparen können, wenn sie beim klassischen Spielprinzip geblieben wären, denn damals wie heute machen die Spiele immer noch Spaß. Allerdings muss man in diesem Zusammenhang auch erwähnen, dass das Spiel sich eindeutig an die Fans von Damals richtet und wenig bis keine neuen Fans gewinnen wird, da es in vielen Belangen mehr eine Reminiszenz, als ein neues Spiel darstellt. So wird man ohne Umschweife direkt ins Spiel geworfen und es wird im Grunde vorausgesetzt, dass man sowohl das Spielprinzip, wie auch die Steuerung beherrscht. Zwar gibt es keine aufwendigen Tastenkombinationen oder ähnliches, aber gerade Spieler, die nicht mit der Marke aufgewachsen sind könnten mir gleich zu Beginn etwas höheren Schwierigkeitsgrad etwas abgeschreckt sein, was dann auch zu Frust führen kann. – Alle anderen werden mit dem Spiel aber ihre helle Freude haben.

NB@25.07.2019

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