PS4 Review: „Persona 3: Dancing in Moonlight“ #Persona #personadancing

Eins muss man der Atlus wirklich lassen, denn sie sind wirklich wandlungsfähig. Im Portfolio des Konzerns findet man daher neben der überaus bekannten JRPG-Reihe Persona auch, dem Puzzle-Anime „Catherine„, oder sogar dem NES-Spiel „Friday the 13th“ auch eine Reihe von Tanzspielen, die als Spin-off von Persona fungieren, von der mittlerweile auch schon mehrere erfolgreiche Teile existieren. Und da die komplette Reihe gerade im PSN im Angebot war habe ich kurzentschlossen zugegriffen, um mir ein Bild davon zu machen, ob die Spiele überhaupt eine Daseinsberechnung haben. Den Anfang macht dabei der erste Teil der Reihe, „Persona 3: Dancing in Moonlight“, das im Vorfeld noch als gewagter Versuch oder auch der potentielle Flop des bis dahin erfolgreichen Franchise gehandelt wurde. – Doch alles kam anders und heute gibt es zu jedem neuen Persona-Teil zwangsläufig auch einen neuen Teil der „Dancing“-Ableger.

Jedoch hat man es auf wundersame Weise geschafft nicht nur den Charme der Reihe beizubehalten, den ohnehin guten Soundtrack professionell aufzuarbeiten, damit die Lieder auch losgelöst vom eigentlichen Spiel funktionieren und das Ganze mit einem eingängigen und dennoch fordernden Spielprinzip abzurunden. Zwar verzichtet Teil 3 im Gegensatz zu den folgenden Teilen noch auf einen klassischen Story-Modus, aber dennoch weiß das Spiel dennoch zu begeistern und hat mich dennoch über eine längere Zeit gefesselt, obwohl ich eigentlich nur Mal „kurz reinschauen“ wollte. Dabei ist die Geschichte schnell erzähl: die Gang findet sich gemeinsam im gleichen Traum wieder, der natürlich kein gewöhnlicher Traum ist. Denn sie finden sich vielmehr in einem Wettkampf wieder, dessen Verlierer direkt in die Hölle geschickt wird. Das motiviert natürlich ungemein und so sträuben sich unsere Protagonisten aus „Persona 3“ auch nur kurz, bevor sie zustimmen per Tanz an diesem Wettkampf teilzunehmen.

Das Spielprinzip ist dabei in unterschiedliche Songs aufgeteilt, die man teilweise in ihrer Originalversion und teilweise als Remix in einer Trackliste von insgesamt 25 Titeln findet. Die Lieder sind hochwertig produziert und bieten ein breites Spektrum an unterschiedlichen Genres, von denen sich viele gut für eine Playlist für japanophile Gamer eignen. Dabei fungiert jeder Song analog zu ähnlichen Rhythmus-Spielen, wie Rock Band oder Guitar Hero, als eigenständiges Level an dessen Ende der Spieler mit einer Bewertung und Spiel-Statistik konfrontiert wird. Den Song performet immer ein Charakter in Form eines Musikvideos und wird an einigen vordefinierten Stellen von weiteren Charakteren unterstützt. Links und rechts des Bildschirms sind sechs unterschiedliche Eingabepositionen gelistet, die mit sechs unterschiedlichen Tasten des Controllers verknüpft sind. Aus der Bildschirmmitte fliegen Noten, die dem Rhythmus des Songs entstammen, zu den Eingabepunkten und je besser wir das Timing treffen, wenn Note und Taste überein stimmen, desto mehr Punkte bekommen wir dafür. Zusätzlich gibt es noch Doppelnoten, Noten, die man halten muss und sogar DJ-Scratches, die man wahlweise durch einen der Analogsticks oder die Schultertasten auslösen kann.

Vier unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und freischaltbare Optimierungen, dass wir zum Beispiel höhere Ketten erreichen können oder das Spieltempo reduzieren sorgen zusätzlich für Motivation, eine Reduzierung von Frust und am Ende auch Wiederspielwert. Denn gerade zu Beginn wartet das Spiel mit einer ziemlichen Lernkurve auf, was sich aber nach einer kurzen Eingewöhnung legt und die ersten Combo-Ketten und Top-Bewertungen umso schöner macht. Und in Top schalten wir auch noch neue Songs und weitere Zusatzinhalte frei.

Und davon gibt es eine ganze Menge, denn neben den normalen kurzen Passagen, in denen kleinen Happen von Geschichte erzählt werden, gibt es auch optionale Unterhaltungen mit allen Charakteren, in denen wir interessante Zusatzgeschichten aus „Persona 3“ und abseits davon, sowie jede Menge an Kostümen und Accessoires mit denen man die Charaktere anpassen kann. Darüber hinaus kann man auch unzählige Kostüme und Charaktere per DLC dazukaufen, was aber meiner Meinung nach auf Grund der Fülle an Freischaltbarem gar nicht notwendig ist, ohne dass man das Gefühl bekommt, dass etwas fehlt, auch wenn ich es persönlich schade finde, dass Shinji nur über einen DLC zu bekommen ist. – Doch dabei kann es sich durchaus auch um eine persönliche Vorliebe handeln.

Insgesamt hat mich das Spiel wirklich überrascht und ich hatte eine wirklich gute Zeit mit dem Spiel. Die Songauswahl ist wirklich gelungen und findet sich in Auszügen auch gerne auf der ein oder anderen persönlichen Tracklist wieder. Zwar lässt sich nicht von der Hand weisen, dass eine gewisse Diskrepanz zwischen dem ersten Ton im JRPG im Vergleich zum Tanzspiel besteht, obwohl sie sich den gleichen Titel teilen, doch die Konzeption als „Traum“ legitimiert. Einzig ein Zwei-Spieler-Modus hätte durchaus noch sein können, denn das Spiel ist eine reine Solo-Erfahrung, was bei Rhythmus-Spielen eine meiner Meinung nach vergebene Chance ist. Lobenswert ist aber noch zu erwähnen, dass man die Wahl hat das Spiel sowohl in der englischen Synchro oder im japanischen Original (mit englischen Texten versteht sich) spielen kann, wobei alle Originalsprecher ihre Rollen sprechen. Das ist leider nicht immer bei Fortsetzungen und Spin-offs der Fall. Wer Persona und Rhythmus-Spiele mag, der ist hier genau richtig!

Entwickler:         Atlus

Publisher:           Atlus / Koch Media

Erhältlich auf:    PS4, PS Vita

NB@17.01.2020

——— Hinweise & Disclaimer: ———

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