Es scheint mittlerweile Tradition zu haben, dass wir zu jedem neuen Resident Evil auch wieder eine spielbare Demo bekommen. Durchaus ein Trend, an dem sich andere Entwickler und Publisher gerne ein Beispiel nehmen könnten, denn es ist immer noch etwas anderes als nur einen Trailer anzusehen, wenn man stattdessen selbst Hand anlegen kann. Und so lässt uns Capcom, bereits vor dem geplanten Release von „Resident Evil: Village“, was gleichzeitig der achte numerierte Teil der Hauptreihe ist, das neue Abenteuer mit dem „Visual Showcase“, so am Ende der Demo bezeichnet, antesten.

Village ist eine direkte Fortsetzung vom siebten Teil, mit dem ich zwar persönlich ein paar Probleme hatte, da ich es auf Grund der Neuausrichtung in Lore und Perspektive besser gefunden hätte das Spiel als Spin-Off, oder gar als neue IP zu positionieren, doch es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es sich um ein gutes Horrorspiel handelte. Im Zentrum der Handlung verschlägt es Protagonist Ethan Winters, dessen scheinbar heile Welt einige Jahre nach den Ereignissen des siebten Teils, plötzlich massiv ins Wanken gerät, als Serienveteran Chris Redfield wieder in sein Leben tritt und damit einen Strudel aus Horror und Gewalt lostritt…

Die Demo, die sich auf den Titel „Maiden“ beschränkt gibt uns bisher wenig Hintergrund. Wir wussten zwar aus der Vorberichterstattung, dass sich das Spiel in Rumänien abspielen wird, dass wahrscheinlich Vampire die Hauptantagonisten sein würden, doch die Demo bietet, zumindest was die Antagonisten angeht, etwas mehr Aufschluss. Wir finden uns in den Schuhen einer nicht weiter klassifizierten Person in einem schmutzigen Kerker wieder und die einzige Aufgabe, die uns gestellt wird, ist diesem zu entkommen. Bereits nach wenigen Metern wird klar, dass wir es wohl wirklich mit Vampiren zu tun bekommen, denn der Kerker ist, ausgehend von Notizen und Equipment, für das Livestock zur Blutgewinnung da und an allen Ecken finden sich entweder Blutpackungen, Waschbottiche mit Blut, oder sogar im späteren Verlauf Essbesteck und Gläser mit Blut, wo sich wohl ein paar Vampire ein Festmahl genehmigt haben.

Vom Kerker schleichen wir weiter in ein majestätisches Herrenhaus, das nicht nur mit seiner ausladenden Eingangshalle Flashbacks zum ersten Teil bietet, sondern finden auch die serientypischen Rätseleinlagen, wie Türen, die sich nur mit bestimmten Schlüsseln öffnen lassen, oder eine Tür, wo allem Anschein nach ein Auge in ein Relief eingesetzt werden muss, was mich stark an „Resident Evil 4“ erinnert, wo es ein sehr ähnliches Rätsel gab. Nahezu alle Türen sind aber, zumindest in der Demo, unüberwindbar und es gibt lediglich eine Ausgangstür, für die sich ein Schlüssel finden lässt. Doch bevor wir diese öffnen sehen wir Angesicht zu Angesicht unseren ersten Gegner, eine Vampirdame, die aus dem Nichts zu erscheinen scheint, um uns anzugreifen. Wir haben bisher allerdings keine Waffen, weswegen die Flucht die einzige valide Option darstellt. Doch auch dieser kleine Triumph ist nicht von langer Dauer, denn haben wir die Tür geöffnet, die uns vermeintlich in die Freiheit führt, stehen wir einer riesigen Dame gegenüber, deren Hand sich in scharfe Messer verwandelt und sowohl unser Leben, wie auch die Demo beendet.

Leider ist die Demo für meinen Geschmack etwas arg kurz geraten und bietet, entgegen der Demo von Teil 7 auch keinerlei unterschiedliche Lösungswege. Zwar können wir einen kleineren Teil des Areals vom Kerker zum Haus frei erkunden, aber es gibt leider recht wenig abseits des vorgegebenen Pfades zu finden, zumal fast alle Türen verschlossen sind. Hier bot besonders die Demo von „Resident Evil 3“ viel mehr spielerische Freiheit. Es ist zwar möglich, dass Capcom die Demo mit der Zeit noch erweitert, denn ähnlich hat man es mit der des siebten Teils auch gemacht, aber bisher sind geübte Spieler wahrscheinlich in knapp 15 Minuten durch und haben alles gesehen, was es zu sehen gibt. Interessant ist aber, dass wir, zumindest in diesem Abschnitt, weder Ethan, noch Chris Redfield zu spielen scheinen, sondern wahrscheinlich eines der Titelgebenden „Maiden“ sind. Dafür spricht, dass wir von unserem Charakter rein Garnichts sehen, noch nicht einmal Hände und er/sie auch keinen Muchs von sich gibt. Es liegt nahe, dass sich die Szene, in Form eines spielbaren Flashbacks, im Spiel integriert sein wird, ähnlich wie es mit den Videobändern im Vorgänger der Fall war.

Wo die Demo aber brilliert ist das Setting. Gerade mit HDR, einem abgedunkelten Raum und einer guten Anlage wird eine wahnsinnig dichte Atmosphäre erzeugt, die einem stellenweise die Haare zu Berge stehen lässt. Und das geschieht fast ausschließlich durch den Einsatz von Licht, Deko und Geräuschkulisse. Zwar gibt es auch ein paar Jumpscares, die überraschenderweise sogar beim zweiten Spielen, wenn man eigentlich weiß, was kommt, noch funktionieren, doch es ist wirklich mehr die detailverliebte Spielwelt. In diesem Belang hat bereits der Vorgänger schon einen tollen Job gemacht und Village scheint dem in keiner Weise nachzustehen. Ich bin daher sehr gespannt, ob wir Updates zu Demo bekommen und natürlich was das finale Spiel dann bietet.

„Resident Evil: Village“ erscheint weltweit am 07. Mai 2021 und wird, nach momentanem Kenntnisstand auch in Deutschland, unzensiert sein. Die Demo ist exklusiv auf der PS5 unter dem Titel „Maiden“ kostenlos zu beziehen und erfordert allerdings eine aktive PlayStation Plus-Mitgliedschaft, um den Artikel der eigenen Bibliothek hinzufügen zu können. Der Download ist hier für euch verlinkt.
Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom
Erhältlich auf: PS5
NB@27.01.2021
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