Die Gamescom 2023 ist nun erfolgreich zu Ende gegangen und konnte der vergangenen Woche und dem Wochenende insgesamt mehr als 320.000 Besucher begrüßen, von denen allein 31.000 Fachbesucher waren. Zwar ist diese Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um stattliche 25% gestiegen, aber insgesamt sind die Besucherzahlen noch nicht wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau angelangt, wo es stellenweise mehr als 370.000 Besucher waren. Aber dennoch mausert sich die Messe langsam aber sicher wieder und so feierten auch einige alte bekannte Gesichter, wie beispielsweise Nintendo ihre Rückkehr auf die Messe. Ob sich die Messe auch inhaltlich gelohnt hat, erfahrt ihr in unserem Fazit.

Den Anfang machte, wie schon seit ein paar Jahren üblich, die Opening Night Live, die zwar auch schon auf dem Gelände der Koelnmesse stattfand, aber hauptsächlich online übertragen wird und größtenteils aus Trailern besteht. Highlights waren dabei ein schicker neuer Trailer zu Bethesda’s „Starfield“, der mit live gespielter Klaviermusik begleitet wurde, die Ankündigung von einem dritten Little Nightmares, das von niemand geringerem als Supermassive Games, den Machern von „The Quarry“ und den Spielen der The Dark Pictures-Reihe, entwickelt wird, sowie weitere neue Trailer zu „Phantom Liberty„, dem „Cyberpunk 2077„-DLC, „Modern Warfare III“, aber auch „Assassin’s Creed: Mirage“, die alle noch dieses Jahr erscheinen. Wer die von Geoff Keighley moderierte Show nachholen möchte findet hier den Stream:

Die Hallen der Koelnmesse warteten ebenfalls mit einigen Highlights auf, auch wenn es auch ein paar Sachen gab, die mir persönlich nicht so gefallen haben. Aber wir wollen uns ja nicht beschweren und schauen daher eher auf die Highlights: eins davon ist eindeutig „Black Myth: Wukong“, das auf der Saga des Monkey King basierende Souls-like, sieht nicht nur bahnbrechend aus, sondern spielt sich auch richtig gut, was man ja bei weitem nicht allen auf Grund ihrer Grafik gehypten Spiele behaupten kann. Durch höhere Geschwindigkeit und unterschiedliche Kampfstellungen erinnert es an „Nioh 2“ und macht Lust auf Mehr. Das Spiel sollte man auf jeden Fall im Auge behalten, auch wenn das Spiel noch ohne konkreten Releasetermin, abseits von einem grobem „2024“, auskommt.

Mit konkretem Termin hingegen kommt „Starfield“ daher und der ist schon in greifbarer Nähe, da das Spiel bereits am 6. September, bzw. für Besitzer der Deluxe Edition, bereits ab dem 1. September erhältlich ist. Umso merkwürdiger war allerdings, dass das Spiel nicht spielbar war, sondern Microsoft sich entschlossen hat lediglich ein kleines Kino dafür aufzubauen. Als Argument führte man an, dass das Spiel „zu groß für eine Demo“ sei. Die gezeigten Teile des Intros wussten dennoch zu überzeugen und da das Spiel Day One ebenfalls auch ohne zusätzliche Kosten im Gamepass spielbar ist, ist es ohnehin ein Pflichttitel.

Anspielbar waren hingegen war das Prügelspiel-Doppelpack, das uns demnächst ins Haus steht, „Tekken 8“ bei Bandai Namco und „Mortal Kombat 1“ bei WB Games. Zwar verfügten die Demo-Versionen über ein eingeschränktes Raster an Spielern und States und bei „Mortal Kombat 1“ gab es leider merkwürdige Tonaussetzer, was aber schätzungsweise eher an den Kopfhörern lag, doch gerade die 1:1 Kämpfe wussten zu begeistern. Spielerisch wie optisch sind die Spiele sehr nah beieinander und Fans des Genres können sich auf einen schlagfertigen Herbst freuen.

Aber kommen wir zu einem der Rückkehrer, denn nach mehrjähriger Pause war Nintendo gleich mit unterschiedlichen Ständen vertreten, auch wenn es leider nur wenig neues zu sehen gab. Man hat zwar beachtlich viele Anspielstationen bereitgestellt, doch die Spiele gibt es fast alle bereits im Einzelhandel. Wer allerdings noch keine Gelegenheit hatte sich „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“, oder „Pikmin 4“ anzusehen, hatte hier seine Chance. Neu hingegen war „Prince of Persia: The Lost Crown“, entwickelt von Ubisoft und angekündigt als Multiplattformtitel, der am 15. Januar 2024 erscheinen soll. Das Spiel begibt sich zurück auf die 2D Sidescroller Wurzeln der Reihe, ohne dabei aber die Dynamik der modernen Teile einzubüßen.

Bei dem ehemaligen stärksten Rivalen von Nintendo, also Sega, bekam man hingegen fast ausschließlich Neues zu sehen. Zwar gab es auch eine Handvoll Anspielstationen zur erst kürzlich erschienenen „Sonic Origins Plus“-Collection, doch darüber hinaus gab es auch „Sonic Superstars“, „Persona 3: Reload“, „Persona 5 Taktika“ und „Like a Dragon Gaiden: The Man without a Name“ zu sehen und zu spielen. Bevor nächstes Jahr die neue Form von Yakuza mit dem rundenbasiertem „Like a Dragon: Infinite“ weitergeht, schickt uns Sega dieses Jahr nochmal auf ein klassisches Brawler-Abenteur in einer Open World, in der wir als Undercover Polizist in die Reihen der Yakuza eindringen…

Auch abseits der großen Hallen mit den Ständen  der Big Players gibt es eine Menge zu sehen, denn auch Indies und Retro nimmt mittlerweile viel Raum ein und im  Vergleich zum Vorjahr hat man gerade dem Retro-Bereich mehr Raum eingeräumt, denn zugegebenermaßen war es letztes Jahr schon ziemlich eng. Hier findet man alles was Rang und Namen in der Szene hat und kann alte und neue Spiele auf Originalhardware spielen, oder stellt sich an moderne Arcade-Automaten, die auf Raspberry Pi basieren. Besonders schön fand ich den großen Bereich von DragonboxShop, die nicht nur viele Spiele und Konsolen im Gepäck hatten, sondern auch zum ausgelassenen Plaudern über alte Zeiten bereit waren. Absolut vorbildlich und hat richtig viel Spaß gemacht. Ähnlich unterhaltsam war es auch bei Strictly Limited Games und Red Art Games, beides Publisher von Spielen auf physischen Datenträgern, die Spiele in Kleinstauflagen, ähnlich wie Limited Run Games, herausbringen. Hier wäre noch schon gewesen, wenn es ein paar Spiele der Anbieter zum kaufen gegeben hätte, da beispielsweise Limited Run Games auf Conventions und Co. auch immer einen eigenen Shop im Gepäck hat und Restbestände und exklusive Auflagen von Spielen vertreibt.

Selbstverständlich ist das nur ein Bruchteil von dem, was es zu sehen und zu erleben gab, aber es ist einfach zu viel um alles aufzulisten. Selbst ohne PlayStation, die in Abwesenheit dennoch weitere Details zum Streaming Handheld, dem nun von Q in Portal umbenannten Accessoire, bekanntgegeben haben, wurde es zu keiner Zeit langweilig. Ich persönlich könnte zwar auf Hersteller von Handyspielen verzichten, aber muss eingestehen, dass es dafür einen Markt gibt. Und auch wenn sich manche wahrscheinlich gewundert haben warum auch Disney+ und Netflix auf der Messe vertreten waren, so ist gerade der Stand von letzterem schätzungsweise eines der am meisten fotografierten Motive geworden ist, da es Dioramen zu „The Squid Game“, „Stranger Things“, „Wednesday“ und „The Witcher“ gab. Lasst uns gerne wissen was eure High- und Lowlights der Messe waren. Wir werden nächstes Jahr auf jeden Fall wieder für euch vor Ort sein. Die Gamescom 2024 wird vom 21. bis 25. August 2024 und selbstverständlich wieder in den Räumlichkeiten der Koelnmesse stattfinden.

NB@29.08.2023

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2 Antworten zu „Special: „Gamescom 2023“ – Die Highlights der Computer- und Videospielmesse #Gamescom2023”.

  1. […] Release von „Starfield“, zumal das Spiel, knapp eine Woche vor dem Release, auf der Gamescom nur als Video gezeigt wurde. Und ja, Bethesda hat das zwar gerechtfertigt, dass man das Spiel […]

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  2. […] meine Bedenken hatte. Zu oft wurde das Spiel verschoben und dann wurde es auf der diesjährigen Gamescom, nur wenige Tage vor dem Release, nur hinter verschlossenen Türen in einem Demo-Filmchen gezeigt. […]

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