PS5 Review: „Star Wars Jedi: Survivor“ #StarWars #StarWarsJediSurvivor

Man kann von Publisher EA sagen was man möchte, aber sie haben eindeutig aus der Vergangenheit gelernt und distanzieren sich immer mehr von dem „Games as a Service“-Konzept. Blickt man zurück zur mittlerweile eher brach liegenden Battlefield-Reihe, oder „Star Wars Battlefront 2„, war die Implementierung von Lootboxen und Mikrotransaktionen zu groß. Ein Erfolg im Spiel war nicht mehr an Training und Hingabe, sondern daran gekoppelt, wie viel Geld man bereit war auszugeben. Doch all das gehört der Vergangenheit an und auch wenn die modernen Spiele von EA nicht komplett frei von DLCs sind, so hat man handelt es sich dabei rein um kosmetische Gegenstände, die für das Spiel absolut zu vernachlässigen sind. Hingegen kristallisiert sich immer mehr der Fokus auf Story in den Vordergrund, ohne dass man das Gefühl hat etwas vorenthalten zu bekommen.

Aus diesem Grund war das 2019er „Star Wars Jedi: Fallen Order“ eine echt positive Überraschung. Ein Action-Adventure mit Elementen von Metroidvania und einem Kampfsystem à la Soulslike hat eindeutig den Geschmack der Spieler gefunden, auch wenn das Spiel selbstverständlich nicht perfekt war. Besonders die Technik machte anfangs etwas Probleme und für meinen Geschmack war das Leveldesign stellenweise zu weitläufig und konfus, doch auf jeden Fall keine Dealbreaker, die größtenteils mit Updates, oder der nativen Nextgen-Version verbessert, oder gar komplett ausgebaut wurden. Und nun ist mit „Star Wars Jedi: Survivor“ der langersehnte Nachfolger erschienen, der ausschließlich als Nextgen-Version erscheint und wir sind gespannt ob der Nachfolger die kleinen Schönheitsfehler ausmerzt und gleichzeitig die Stärken ausbaut.

Das Spiel ist eine direkte Fortsetzung von Fallen Order, man sollte diesen daher gespielt haben, um der Geschichte folgen zu können. Es gibt zu Spielbeginn zwar einen kurzes Recap der wichtigsten Handlungselemente, was in Ordnung zur Auffrischung ist, aber für Neueinsteiger fast mehr Fragen aufwirft, als beantwortet. Wer grundsätzlich interessiert ist sollte sich daher eher ein ausführlicheres Zusammenfassungsvideo auf YouTube ansehen, oder zunächst zum Vorgänger zu greifen, der auf fast allen Plattformen der aktuellen und letzten Generation erhältlich ist.

Das Spiel setzt ungefähr fünf Jahre nach dem Ende des Vorgängers ein und wir sind Zeuge wie Protagonist Cal Kastis, einer der letzten Jedi, die Order 66 und die Verfolgung durch das Imperium überlebt haben, in Ketten gelegt ist. Er wird von bewaffneten Wachen über Corusant transportiert. Corusant, wo früher sie Jedi ihren Tempel hatten, hat sich verändert: die Bevölkerung wird unterdrückt und das Imperium herrscht mit eiserner Hand. Die letzte Hoffnung in der dunkelsten Stunde ist Cal, der allerdings mittlerweile Zweifel an den Lehren der Jedi hat, zumal seine Verbündeten aus dem ersten Teil, abseits des kleinen Roboters BD-1,  aus zunächst unbekanntem Grund, nicht mehr Teil von Cal’s Crew sind. Doch als Cal durch Zufall von einem Ort erfährt, wo weitere Jedi in Sicherheit leben, wendet sich das Blatt…

Viel mehr kann man zwar nicht verraten, ohne Zuviel vorweg zu nehmen, aber insgesamt kann festhalten, dass die Geschichte um einiges düsterer ausfällt, als beim Vorgänger und man aber im Laufe der Geschichte mit vielen alten und neuen Charakteren Bekanntschaft macht, für die Star Wars per se bekannt ist. Denn auch wenn man sich über die Qualität der neueren Filme durchaus streiten kann, so sind die bunten und skurrilen Charaktere in der Reihe ein absolutes Plus. Und da das Spiel zwischen Episode 3 und Episode 4 angesiedelt ist gibt es selbstverständlich auch Gastauftritte von den Darth Vader und Co.

Wie schon der Vorgänger wurde das Spiel von Respawn Entertainment geschaffen, sie sich zuvor schon mit dem herausragenden „Titanfall 2“ einen Namen gemacht haben, das für mich bis heute eine der besten Kampagnen der Videospielgeschichte darstellt. Aus diesem Grund hat sich auch in Sachen Gameplay wenig verändert und das Spiel stellt immer noch eine Kombination aus Uncharted und Dark Souls im Star Wars-Universum dar, das je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad auch ziemlich fordernd sein kann. Wir steuern Cal in der bewährten Verfolger Perspektive, die Kämpfe erfolgen mit Hilfe von Lichtschwert und Jedi-Kräften eher im Nahkampf und sind Cineastisch inszeniert. Zu den bekannten Fähigkeiten lernt Cal im Spielverlauf aber auch noch einiges dazu und kann beispielsweise auch seine Gedankenkontrolle einsetzen, um Kämpfe zum umgehen, oder mittels Enterhaken auch größere Distanzen überwinden. Überraschend ist in den Kämpfen allerdings, dass die Gewalt angehoben wurde und das Lichtschwert nun Zufalls generiert auch Gliedmaßen ab trennt, was aber ohne Blut auskommt und im Bedarfsfall über das Menü auch abgeschaltet werden kann, wenn man sich daran stört.

Wie man es vom Soulslike-Genre kennt gibt es neben dem gehobenen Schwierigkeitsgrad auch unterschiedliche Arten von Angriffen, welche die sich blocken und parieren lassen, sowie solche, die sich nicht blocken lassen und unsere Fähigkeiten sind an Ausdauer gekoppelt. Wenn die Ausdauer verbraucht ist können wir nicht mehr angreifen, ausweichen, oder blocken. Sterben wir im Kampf verlieren wir unsere Erfahrungspunkte, können diese aber nach dem Respawn zurückbekommen, wenn wir an den Punkt unseres Todes zurückkehren. Um die Kämpfe zu perfektioniert zu absolvieren gibt es nun auch einen Trainingsmodus, den man über die Schreine, das äquivalent der Lagerfeuer im Spiel besuchen kann.

Die Spielwelt ist dabei in mehrere Planeten unterteilt, die wir im Verlauf der Geschichte freischalten. Diese sind einzelne Sandboden von unterschiedlicher Größe und beinhalten auch Nebenmissionen abseits der Hauptstory. Zum einen gibt es klassische Nebenmissionen, aber auch viel Verstecktes in der Spielwelt, wovon wir aber bei unserem ersten Besuch, auf Grund fehlender Fähigkeiten und Upgrades, nicht alles erreichen können. Dadurch verdeutlicht sich der Metroidvania-Ansatz des Spiels, doch im Gegensatz zum Erstling hat man hier daran gedacht eine Schnellreise zum implementieren, die die Jagd nach den Schätzen weniger frustrierend gestalten. Dabei kann es sich entweder um zusätzliche Erfahrung, kosmetische Erweiterungen für unseren Charakter, den Droiden, oder das Lichtschwert, oder Anpassungen für unser Savehouse handeln, das wir auf dem zweiten Planeten freischalten.

Das Spiel ist in insgesamt sechs Planeten, respektive sechs Kapitel aufgeteilt, pro Planeten gibt es einen Endboss, neben mindestens einem Mini-Boss, die uns teilweise dazu zwingen unsere Taktiken ad hoc zu ändern und damit Abwechslung ins Spiel bringen. Man sollte allein für die Story in etwa zwanzig Stunden einplanen und nochmal schätzungsweise 50% in Top, wenn man alles erledigen und finden möchte, was ein ziemlich respektabler Umfang für ein Spiel mit Story-Fokus darstellt.

Wo allerdings, wie beim Release des Erstlings, absolut Luft nach oben ist, ist die Technik. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass der native Sprung auf Nextgen, oder Lastgen-Version, was oftmals dazu führt, dass ein Spiel nicht sein komplettes Potential entfalten kann, das Thema beendet, doch das ist nicht der Fall. Auffällig ist direkt zum Start der überaus lange Einstieg mit einer schier endlosen Reihe an Logos und Animationen, bevor man das Spiel starten kann und dann die allgemeine Performance. Zwar wartet das Spiel, in gewohnter Weise, mit der Wahl zwischen Grafik und Framerate, wobei der Grafikmodus 4K bei 30fps bietet und der Framerate Modus 60fps bei variabler Auflösung bietet. – Oder so zumindest die Theorie, denn auch wenn der Framerate Modus eine durchaus spürbare Reduzierung der Auflösung bereithält, kann er die Framerate nicht konstant halten. Gerade auf den ersten Planeten geht diese immer wieder massiv in die Knie, auch in Szenen, wo das für mich nicht wirklich erklärbar ist. Und im Grafikmodus fällt das sogar noch schlimmer aus. Das ist zwar alles eine Kleinigkeit gegenüber der ziemlich kaputten PC-Version, aber dennoch werden diese Probleme hoffentlich zeitnah adressiert, da sie den Spielspass trüben (können).

Insgesamt hatte ich zwar durchaus eine Menge Spaß mit „Star Wars Jedi: Survivor“, doch die erwähnten Fehler trüben die Erfahrung merklich. Ebenso empfand ich es als etwas störend auf den ersten Planeten, dass man immer wieder an Bereiche stößt, für die Fähigkeiten fehlen. Das ist zwar generell bei Metroidvanias so, doch es ist frustrierend, wenn man erst nach einiger Zeit abseits des Weges feststellt, dass es nicht weiter geht. Andere Spiele haben das durch frühere Hinweise besser gelöst. Ein ähnliches Problem hatte ich aber jüngst auch mit „God of War Ragnarok„, was mich dann dazu bewegt hat zunächst ausschließlich die Story zu machen und die Nebenmissionen auf später zu verschieben, womit man auch hier besser fährt. Es dauert zwar ein wenig bis die Geschichte in Fahrt kommt bei Survivor, aber dann lässt es uns schlecht wieder los, bis zum gelungene Finale, selbstverständlich untermalt mit John Williams‚ ikonischem Soundtrack…

Entwickler: Respawn Entertainment

Publisher: EA

Erhältlich auf: PC, PS5, Xbox Series X/S

NB@08.05.2023

—Hinweise & Disclaimer—

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