Ich war die letzten Tage in einem lokalen Elektromarkt und habe zufällig eine „Beratung“ miterlebt, die mich überaus schockiert hat. Und ja ich habe Beratung wirklich absichtlich in Anführungszeichen gesetzt, denn nicht nur ist der Verkäufer überhaupt nicht auf die Bedürfnisse des Kunden eingegangen, sondern hat mit Sicherheit nicht mehr zur Verwirrung beigetragen. Und zugegebenermaßen vergisst man manchmal, wenn man sich so viel mit Technik und Videospielen beschäftigt, wie es Eltern und Großeltern geht, die sich nicht so mit der Materie auskennen. Aus diesem Grund habe ich das für heute geplante Review auf Halde genommen und stattdessen angefangen diese Kaufberatung zu verfassen. In der Hoffnung, dass sie vielleicht hilfreich sein kann.
Der verwirrte Familienvater im Elektromarkt hat von seinem Sohn gesagt bekommen, dass er ne PS5 will. Und auch wenn ich ein Fan von Sony’s aktuellster Konsole bin, ist es nicht unbedingt das, was ich diesem Vater empfohlen hätte, nachdem ich seine Fragen gehört hatte. Und da es generell kein richtig oder falsch in der Wahl einer Konsole gibt, gehen wir sämtliche Optionen durch.
Die offensichtliche Wahl ist selbstverständlich die aktuellste Generation von Konsolen. Darunter versteht man die jeweils modernste Variante in einem meist abgeschlossenen Ökosystem, das gemein als Generation bezeichnet wird. Die großen Player in dieser Beziehung sind Sony, Microsoft und Nintendo. Sony mit der PS5, Microsoft mit der Xbox Series X/S und Nintendo mit der Switch. Wichtig ist allerdings zu wissen, dass nicht alle Konsolen von ihrer Leistung gleichauf sind und auch unterschiedliche Käuferschichten ansprechen sollen. Doch ich möchte mich nicht nur auf die drei großen beschränken, denn auch der zweiten Reihe, den Konsolen der letzten Generation von Sony und Microsoft eine Bühne geben, denn auch die PS4 und die Xbox One sind meiner Meinung nach noch valide Alternativen, weil der Sprung von der letzten bis zur aktuellen recht fließend ist und 90% der Spiele momentan noch übergreifend erhältlich sind.
Da diese Reise durch die Konsolenlandschaft recht umfangreich wird und ich jeder Konsole eine ausreichende Bühne bieten möchte, lest ihr heute den ersten Teil, die Fortsetzung gibt es dann die nächsten Tage…
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Nintendo Switch
Zum Eingang geht es um die aktuellste Konsole von Traditionskonzern Nintendo, die seit den 80ern ein großer Player im Konsolengeschäft sind und neben dem NES und SNES mit der Wii große Erfolge feierten. Neben stationären Konsolen war Nintendo auch mit Handhelds, zurückgehend zum Gameboy sehr erfolgreich und vereinte mit der Switch, die es seit 2017 erhältlich ist, die stationäre mit der tragbaren Konsole. Denn die Switch ist eine Hybrid-Konsole, sie lässt sich sowohl angeschlossen am Fernseher, aber auch unterwegs als Handheld verwenden. Man unterscheidet grob zwischen der „normalen“ Switch, die drei verschiedenen Versionen existiert und der Switch Lite, die eine abgespeckte Version ist, die ausschließlich als Handheld verwendet werden kann. Die normalen Versionen sind die ursprüngliche Veröffentlichung der Konsole, die Neuauflage, die bis heute vertrieben wird und hauptsächlich mit einem größeren Akku aufwartet und die OLED-Version, die neben kleiner Optimierungen mit einem größeren OLED-Display aufwartet. Die OLED empfiehlt sich nur wenn man oft unterwegs spielt, denn wenn man am TV spielt kommt das gute Display nicht wirklich zum Tragen. Ähnlich sieht es mit der Neuauflage aus, denn wenn man hauptsächlich am TV spielt kann der Akku ebenfalls vernachlässigt werden.
Versionen im Überblick:
- Switch (Originalversion 2017)
- TV- und Handheld-Wiedergabe
- Inkl. 2 Joycons, Anschlusskabel, Dockingstation
- Erkennbar an der Packung mit einem absetzten Switch Logo im „roten Kasten“
- Switch (Neuauflage 2019)
- TV- und Handheld-Wiedergabe
- Verbesserte Akkulaufzeit
- Inkl. 2 Joycons, Anschlusskabel, Dockingstation
- Erkennbar an der Packung mit einem komplett roten Hintergrund
- Zusätzlich beginnen die Seriennummern mit „XK“
- Switch Lite
- Nur Handheld-Wiedergabe
- Kleinerer Formfaktor, Joycons fest verbaut
- Keine Dockingstation, keine TV Wiedergabe möglich
- Erhältlich in unterschiedlichen Farben
- Switch OLED
- TV- und Handheld-Wiedergabe
- Die Abmessungen des Gehäuses sind gleich geblieben, aber das Display ist größer
- Das Display ist größer (7“) und setzt auf moderne OLED-Technik
- Inkl. 2 Joycons, Anschlusskabel, Dockingstation

Unabhängig des Modells ist im TV-Modus bei Full HD Schluss und im Handheld sogar nur 720p. Bei den meisten Spielen fällt diese Reduktion aber gar nicht auf, da der Bildschirm dann um einiges kleiner ist. Preislich ist die Switch, wie auch die Spiele ziemlich preisstabil. Hat sie zum Launch 330 Euro gekostet, kostet das Basismodell momentan 300 Euro, die OLED-Version 50 Euro mehr und Lite schlägt mit 200 Euro zu Buche, auch wenn alle Preise auf die unverbindliche Preisempfehlung zurückgehen und es im Einzelhandel durchaus günstigere Angebote geben kann. Der Lieferumfang ist bei allen Modellen sehr ähnlich, so bekommt man bei der Lite technisch bedingt nur ein Ladekabel, bei den anderen Versionen aber zwei Joycons, eine Dockingstation, ein Netzkabel und eine Halterung, um die Joycons zum Controller umzubauen, mehr dazu gleich. Die Spiele kosten zum Release meist zwischen 60 und 70 Euro und fallen selten niedriger als auf die Hälfte des Preises. So kosten gerade die Spiele, die direkt von Nintendo herausgegeben werden auch Jahre nach Release noch 40-50 Euro, wo hingegen der Preisverfall bei der Konkurrenz sehr viel stärker ist.

Spielekatalog:
Der Spielekatalog der Switch ist allgemein kindgerechter, als bei PlayStation und Xbox, richtet sich aber dennoch an alle Altersstufen. Neben den klassischen Marken von Nintendo, sie Super Mario, Kirby und Zelda, die es ausschließlich bei Nintendo gibt, gibt es auch Lernspiele, aber auch Actionspiele für Erwachsene. Einzig was Nintendo von der Konkurrenz dabei unterscheidet ist die Leistung, denn moderne Titel sind auf der Switch meist nicht lauffähig, oder wenn mit erheblichen Einschränkungen. Selbst einige hauseigene Titel bringen die Konsole nahe an die Belastungsgrenze und so findet man beispielsweise kein Call of Duty und noch nicht mal das aktuelle FIFA auf der Switch, von letzterem erscheint die sogenannte „Legacy Edition“, die jeweils auf überholter Technik basiert und nicht mit den anderen Versionen vergleichbar ist.
Spieletipps:
- Mario Kart 8 Deluxe (Rennspiel)
- Super Smash Bros. Ultimate (Prügelspiel)
- The Legend of Zelda: Breath of the Wild (Abenteuer)
- Ring Fit Adventure (Sport)
- Metroid Dread (Action)
- Animal Crossing: New Horizons (Simulation)
Bedienung:
Auch eher als zweckmäßig kann man die Steuerung bezeichnen, was über ein Haus eigenes System von Controllern, die Joycons, funktioniert. Diese bestehen aus einem linken und einem rechten Grip, die seitlich in die Konsole eingeschoben werden, bzw. die bei der Switch Lite bereits fest in das Gehäuse integriert sind, was allerdings die größten Vorteile der Joycons negiert. Denn der große Clou ist, dass man die Joycons entweder als links und rechts kombiniert zu einem Controller, oder einzeln für mehrere Mitspieler verwenden kann, sofern das jeweilige Spiel diese Funktion unterstützt versteht sich. Zwei Sets von Joycons erlauben so bis zu vier Mitspielern, was gerade bei dem großen Line-up Multiplayer-Spielen ein Alleinstellungsmerkmal ist. Ich hatte die Joycons jedoch eingangs als „zweckmäßig“ beschrieben, warum also? – Das liegt an der Verwendung abseits dieser Mehrspielermodi als „normaler“ Controller. Dabei ist das Gefühl, gerade wenn man die Joycons mittels Halterung, die immer im Lieferumfang enthalten ist, zusammen fügt, doch im Vergleich zu anderen Controller sind die Analogsticks, mit denen man die Bewegung und Kamera steuert und die Knöpfe zur Eingabe einfach nicht präzise genug. Kein Wunder, dass Nintendo als Alternative den Pro Controller vertreibt, der diese Makel ausgleicht. Dieser ist jedoch eher hochpreisig, es gibt mittlerweile aber auch günstige Alternativen, die aber alle separat erworben werden müssen.

Medien und Speicher:
Die Spiele auf der Switch werden auf kleinen Speicherkarten vertrieben, die in unterschiedlichen Größen existieren. Auf den Packungen ist dabei angegeben, ob ein Spiel zusätzliche Downloads benötigt, oder komplett auf der Karte ist und wenn nichts mehr heruntergeladen werden muss. Die Switch hat zwar einen eingebauten Speicher, es empfiehlt sich aber diesen zu erweitern, was über handelsübliche Micro SD-Karten funktioniert, die bis zu einer Größe von 512GB unterstützt werden. Es empfiehlt sich hier gleich in eine größere Karte zu investieren, da auch der digitale Store der Switch viele rein digital erhältliche Spiele bietet, die oft auch zu guten Preisen erhältlich sind, zumal es oft unterschiedliche Angebote gibt.
Gerade bei kleinen Spielen hat die Switch das Erbe der PlayStation Vita angetreten, die zuvor die Plattform mit den meisten Indie Spielen war, auch wenn bei dieser Fülle an Spielen auch eine ganze Menge „Shovelware“, minderwertiger Spiele, die als Massenware auf den Marktplatz geschaufelt werden. Denn auch wenn das von Nintendo proklamierte Seal of Quality auch digital noch existiert, hat man stellenweise das Gefühl, dass keinerlei Kuratie stattfindet. Interessanterweise hat Nintendo auf seinem Marktplatz Spiele im Programm, denen Sony und Microsoft die Veröffentlichung verweigert haben…

Onlinegaming:
Online spielen kostet auf der Switch eine verhältnismäßig kleine Gebühr, die in zwei Mitgliedsstufen existiert und bei jährlicher Zahlweise entweder mit 20, oder 40 Euro kostet. Kürzere Laufzeiten sind dabei teurer und es gibt separate Kosten, wenn man sich die Mitgliedschaft mit mehreren Accounts, z.B. in der Familie teilt. Zusätzlich zum online spielen, Cloud Save und vereinzelter Rabatte, bekommt man mit der Mitgliedschaft Zugang zu unterschiedlichen Bibliotheken von Retrospielen per Stream. In der kleinen „Switch Online“-Mitgliedschaft ist ein Katalog von NES– und SNES-Spielen enthalten, die man unbegrenzt spielen kann. Der Aufruf in der großen wird das erweitert um Mega Drive, Nintendo 64 und jüngst Gameboy Advance.

Fazit | Für wen eignet sich die Switch und für wen nicht?
Wer mobil spielen möchte muss quasi zur Switch greifen. Vor dem Release als Schnapsidee verschrieben hat man eindeutig eine Nische gefunden. Microsoft bietet zwar Möglichkeiten mit Cloud-Streaming, doch vergleichbar ist das nicht wirklich. Sony hat angeblich ein Lösung für das mobile Spielen in Verbindung mit der PS5 in Arbeit, doch bisher isr davon noch nichts spruchreif. Wer also mobil spielen möchte, greift zu Nintendo. Gleiches gilt für Mario, Zelda und Co. , denn diese Erfahrungen gibt es nur bei Nintendo. Große Blockbuster und Marken wie Call of Duty und FIFA muss man hingegen anderweitig spielen. In dieser Beziehung kann die Switch einfach nicht mehr Schritt halten, was aber auch nachvollziehbar ist, denn die Technik hat nunmehr sechs Jahre auf dem Buckel und war schon damals nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Allerdings überzeugt die Konsole durch ein großes und vielschichtiges Angebot von Spielen, die es teilweise nur auf der Switch gibt.
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PS5
Sony’s aktuellste Konsole ist in mitten der Pandemie, im November 2020 erschienen, was auch maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass sie immer noch nicht flächendeckend etabliert und überhaupt erhältlich ist. Jahrelang war es fast unmöglich eine Konsole zum gängigen Marktpreis kaufen zu können, geschweige denn überhaupt eine zu bekommen. Erst seit kurzem ist die Produktion soweit fortgeschritten, dass man immer wieder Konsole in den Regalen der einschlägigen Elektromärkte findet. Es gibt es in zwei Versionen, der Version mit Laufwerk zum Abspielen von Spielen auf physischen Datenträgern und Filmen, sowie einer rein digitalen Version. Abseits davon sind die Versionen identisch was die Ausstattung angeht und verfügen über die exakt gleichen Hardware-Spezifikationen. Auch wenn es immer mal wieder Gerüchte gibt, dass Sony bereits an einer günstigeren und überarbeiteten Version der Konsole arbeitet, ist zum jetzigen Zeitpunkt nichts derartiges angekündigt.
Versionen im Überblick:
- PS5 (mit Laufwerk)
- 825GB SSD
- UHD Blu Ray Laufwerk
- 1 DualSense Controller
- Speicher erweiterbar
- Unterstützt bis zu 8K und 120Hz
- PS5 (All digital)
- 825GB SSD
- 1 DualSense Controller
- Speicher erweiterbar
- Unterstützt bis zu 8K und 120Hz
In Bezug auf die beiden Versionen muss man sich daher zunächst erst einmal die Frage stellen, ob man Spiele und Filme auf Disks abspielen möchte, oder ob es ausreicht rein digital unterwegs zu sein. Was das Thema Film-Streaming angeht hat die PlayStation 5 sämtliche Anbieter als dedizierte App im Angebot, doch für Spiele ist man auf den Kauf im PlayStation Store, kurz PSN, beschränkt. Gerade bei Neuerscheinungen, wo sich im Einzelhandel schonmal die ein oder andere Preisschlacht einsetzt, sind die Preise im PSN, mangels Konkurrenz, eher hoch, sofern die Spiele nicht im Angebot sind was bei Neuerscheinungen aber eine ganze Weile dauern kann.

Onlinegaming:
In diesem Zusammenhang sei aber direkt PlayStation Plus in seinen nunmehr unterschiedlichen Stufen hervorgehoben. Der Service, der ursprünglich nur für Onlinegaming ins Leben gerufen wurde existiert mittlerweile in drei unterschiedlichen Stufen. Essential, Extra und Premium, die bei jährlicher Zahlweise entweder 60, 100, oder gar 120 Euro kosten, sogar noch teurer in kürzeren Laufzeiten und sind damit nicht gerade ein Schnäppchen sind. Allerdings bekommt man neben Onlinegaming, Cloudspeicher und exklusiven Angeboten auch Zugang zu Spielen. In der Essential-Variante gibt es monatlich drei wechselnde Gratisspiele, die man seinem Profil hinzufügen und solange spielen kann, wie man Mitglied ist.
Die Extra-Variante fügt zusätzlich einen gesamten Katalog von knapp 400 Spielen der aktuellen und letzten Generation hinzu, auf die ähnlich wie bei Netflix und Co dauerhaft zugegriffen werden kann, solange sie noch im Programm sind. Und die Premium-Variante enthält neben den Spielen der niedrigeren Level zusätzlich noch knapp 340 Spiele von noch älteren Sony-Generationen, die teilweise zum Download und teilweise zum Streaming zur Verfügung stehen. Insgesamt handelt es sich dabei um eine ganze Menge Zeug und bietet alles in allem einen guten Querschnitt durch die unterschiedlichen Generationen und Genres, was allerdings auch seinen Preis hat. Das Abo-Modell, das meist auch einen kostenlosen Probezeitraum bietet, kann durchaus eine Alternative sein, wenn man auf die aktuellsten Titel verzichten kann, denn im Vergleich zu Microsoft landen im Abo bei Sony ausschließlich ältere Titel.

Medien und Speicher:
Schlug die PS5 zum Release mit 500 Euro, bzw. 400 für die digitale Version zu Buche hat Sony vor kurzem die UVP jeweils um 50 Euro angehoben und begründet das mit der Inflation. Für den Preis bekommt man neben der Konsole im Standard einen Controller, ein Netzkabel, sowie ein HDMI-Kabel. Ein Spiel liegt nur in speziellen Auflagen als Download-Code bei. Dafür bekommt man eine Konsole mit 825GB SSD, die ultra schnelle Zugriffe fast ohne Ladezeiten bietet, 3D Audio, eine Auflösung von bis zu 8K und 120Hz und unterstützt HDR und Raytracing. Bei der Disk-Version ist ein UHD Blu Ray-Laufwerk verbaut, das sowohl für Spiele, aber auch Filme genutzt werden kann. Der Speicher der Konsole lässt sich erweitern. Zwar reichen die 825GB fürs Erste aus, aber moderne Spiele erfordern fast immer größere Datenmengen als Update und damit ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Speicher voll ist. Die Erweiterung funktioniert entweder über eine externe Festplatte, die dann allerdings auf Grund der geringeren Geschwindigkeit nur für PS4-Spiele genutzt werden kann, oder über eine interne NVMe SSD, einen Flash Speicher, der mit wenigen Handgriffen nachgerüstet werden kann. Eine Liste von unterstützen SSDs findet man auf Sony’s Homepage.

Spielekatalog:
Generell ist das Spiele Line-up bei Sony etwas Erwachsener als bei Nintendo. Es gibt zwar auch ausgewählte Spiele für jüngere Spieler, doch man merkt deutlich, dass das nicht die hauptsächliche Zielgruppe darstellt. Sony besticht besonders durch seine Eigenproduktionen, die Spiele von den hauseigenen Studios, die viele Highlights, wie Uncharted, God of War, Spider-Man, Ratchet & Clank, oder auch The Last of Us beinhalten. Auch jährlich erscheinende Spiele erscheinen auf der Konsole und für viele Entwickler hat sich die PS5 mittlerweile sogar als Lead-Plattform heraus gestellt, d.h. die Spiele werden hauptsächlich für diese Plattform entwickelt und alle anderen Versionen werden nur portiert.
Neben nativen PS5-Spielen ist die Konsole auch abwärtskompatibel zur Vorgängerkonsole und spielt 99% der PS4 Spiele ab, unabhängig davon, ob sie digital oder als Disk vorliegen, die teilweise sogar mit einem Boost an Performance laufen. Zusätzlich bieten viele PS4-Spiele mittlerweile eine Upgrade-Möglichkeit auf eine native PS5-Version, die in den meisten Fällen sogar kostenlos ist. Ein derartiges Upgrade ist dabei auf der Hülle vermerkt.
Zwar ist das Line-up „echter“ PS5-Spiele bis heute immer noch sehr übersichtlich, denn die meisten Spiele sind parallel auch noch auf der Vorgängerkonsole erschienen, doch so langsam wendet sich das Blatt. Die Versionen unterscheiden sich hauptsächlich durch Ladezeiten und Auflösung, wobei man sich wirklich die Frage stellen muss, ob das wirklich nicht unerhebliche Mehrkosten rechtfertigt. Doch dazu mehr, wenn wir uns mit der PS4 beschäftigen. Erst in den letzten Monaten lässt sich ein Trend erkennen, dass mit der besseren Erhältlichkeit der Konsole auch der Weg mehr in Richtung PS5-only geht.
Spieletipps:
- Ratchet & Clank: Rift apart (Jump n Run)
- Returnal (Shooter)
- The Last of Us Part I (Action)
- Gran Turismo 7 (Rennspiel)
- Sackboy: A big Adventure (Jump n Run)
Bedienung:
Ein besonderes Highlight ist der neue Controller, genannt DualSense. Dieser bietet eine spürbare Steigerung im Vergleich zum Vorgänger und bietet neben adaptiven Triggern, deren Widerstand aktiv mit dem Spielgeschehen verwoben ist, Touchpad, eingebautem Mikrofon und Lautsprecher, auch haptisches Feedback, das uns wirklich das Gefühl gibt im Spiel zu sein. Der Controller verfügt über einen verbauten Akku, der mittels beiliegendem USB-C-Kabel geladen werden kann. Controller der PS4 lassen sich zwar auch verwenden, aber ausschließlich für PS4-Spiele. Für native PS5-Spiele ist ein DualSense notwendig. Die PS5 bietet neben Spielen auch diverse optionale Add-Ons, wie eine Medienfernbedienung, eine Streaming-Kamera, eine Controller Ladestation für zwei Controller, das Pulse 3D-Headset, sowie das neue Virtual Reality Headset PSVR2, um das Spielerlebnis zu erweitern.

Fazit | Für wen eignet sich die PS5 und für wen nicht?
Die PS5 ist im Grunde eher eine Investition in die Zukunft, denn momentan sind „echte“ Nextgen-Spiele noch Mangelware. Es gibt zwar mittlerweile viele Spiele, die unter dem PS5-Banner verkauft werden, doch oftmals gibt es das gleiche Spiel ohne signifikante Veränderungen auch auf der alten Generation und oftmals auch günstiger. Wir befinden uns in dieser Beziehung zwar gerade im Umbruch und es kann durchaus sein, dass sich das in naher Zukunft ändert, was gleichzeitig eine Chance darstellt. Denn bisher bieten eben nur die reinen PS5-Spiele eine einzigartige Erfahrung. Alles andere sind nur aufgeblasene PS4-Spiele. So hängt es stark von den (Spiele-) Vorlieben und dem Geldbeutel ab, ob man schon auf die PS5 setzt, oder noch wartet bis Sony den Preis senkt, oder gar die erste Revision herausbringt.
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Xbox Series X/S
Auch Microsoft’s aktuellste Konsole, bzw. Konsolen sind in mitten der Pandemie, im November 2020 erschienen waren aber insgesamt besser erhältlich als die PS5 und Einschränkungen gab es auch nur bei der größeren Version der Konsolen, die in etwa ein Jahr anhielt. Ähnlich wie bei Sony hat man bei der neuen Xbox auch zwei Versionen herausgebracht, wobei diese doch ziemlich unterschiedlich sind und daher auch als eigene Konsolen zu verstehen sind, anstatt Varianten. Die große Variante, die Xbox Series X ist ein wahres Kraftpaket, sie verfügt ebenfalls über eine blitzschnelle SSD, hat 1TB Speicher im Gepäck, verfügt über ein UHD Blu Ray Laufwerk und kann bis zu 8K und 120Hz wiedergeben. Die kleine Variante, die Xbox Series S, bietet Nextgen in einer abgespeckten Version. Verbaut ist nur eine 512GB SSD, hat kein physisches Laufwerk und ist um einiges schwächer auf der Brust, sodass kein natives 4K möglich ist, sondern die maximale Auflösung von 1440p auf 4K hoch skaliert wird und maximal 120Hz möglich sind, was aber eine totale Ausnahme ist. Auch optisch unterscheiden sich die Versionen immens mit komplett eigenen Designs, wobei die Series X in Schwarz und die Series S in weiß gehalten ist.
Versionen im Überblick:
- Xbox Series X
- 1TB SSD
- UHD Blu Ray Laufwerk
- 1 Controller
- Speicher erweiterbar
- Unterstützt bis zu 8K und 120Hz
- Xbox Series S
- 512GB SSD
- All digital – Ohne Laufwerk
- Speicher erweiterbar
- Unterstützt max. 1440p (hoch skaliert auf 4K) und 60fps
In Bezug auf die beiden Versionen muss man sich zwar analog zur PS5 erst einmal die Frage stellen, ob man Spiele und Filme auf Disks abspielen möchte, oder ob es ausreicht rein digital unterwegs zu sein, doch auch das Thema Preis ist ein starkes Argument, kostet die Series X seit Release ebenfalls 500 Euro, kostet die Series S nur 300 Euro und ist sogar oftmals um einiges günstiger zu haben. Eindeutig ein Kampfpreis und die günstigste Variante auf den Nextgen-Zug aufzuspringen. Was das Thema Film-Streaming angeht hat die Xbox sämtliche Anbieter als dedizierte App im Angebot und Spiele können über den hauseigenen Microsoft Store gekauft werden, die aber auch über diverse Key-Reseller-Seiten erhältlich sind, womit sich viel Geld sparen lässt. Wobei sich die Frage stellt, ob man das überhaupt braucht, denn auf der Xbox gibt es den Gamepass.

Onlinegaming:
Auf der Xbox gab es ursprünglich das Onlineabo Xbox Live Gold, um online spielen zu können und Zugang zu exklusiven Rabatten zu erhalten. Mit der Zeit kamen monatliche Gratisspiele dazu, die Games with Gold, die monatlich je zwei Spiele für die Xbox One und Xbox360. Dieses Abo kostet 60 Euro im Jahr, doch der Fokus dürfte für viele mittlerweile der bereits erwähnte Gamepass sein. Gamepass beinhaltet alle Benefits von Xbox Live Gold und bietet zusätzlich Zugang zu einer umfangreichen Liste von über 300 Spielen, beinhaltet noch erweiterte Inhalte von EA und Ubisoft, die jeweils mit eigenen Spielekatalogen aufwarten. Die Spiele beinhalten Spiele aus allen Generationen der Xbox bis hin zu aktuellen Blockbustern und alle hauseigenen Spiele von Microsoft und seinen Studios erscheinen mit der Veröffentlichung umgehend im Gamepass, ein absoluter Clou. In Anbetracht des Umfangs dieser Inhalte mit 10 bis 13 Euro pro Monat, je nachdem ob man nur das Abo für Konsole, oder es mit PC kombiniert, schon fast erschwinglich und ist schnell wieder rein geholt, wenn man sich dadurch so gut wie keine Spiele mehr kaufen muss.

Medien und Speicher:
Der Lieferumfang beider Varianten ist sehr ähnlich, auch wenn sich die Konsolen rein optisch ziemlich unterscheiden. In beiden Fällen bekommt man neben der Konsole einen Controller, Anschluss- und HDMI-Kabel und einen Key für einen Probezeitraum Gamepass. Ein Spiel liegt im Standard nicht bei, auch wenn es mittlerweile auch Bundles mit gleich mehreren Spielen als Add-on gibt. Das echte Nextgen-Feeling bietet nur die Series X mit bis zu 8K und 120Hz, HDR und Raytracing. Die Series S skaliert die Auflösung lediglich hoch, man muss Einbuße bei der Bildwiedergabe hinnehmen und Raytracing ist nicht möglich. Was beide Versionen beinhaktet, was sowohl die Konkurrenz, aber auch die vorherigen Xbox Konsolen nicht beherrschen ist Quick Resume. Man kann bis zu drei Spiele im Speicher haben und beim nächsten Start macht man ohne Ladepause genau an dieser Stelle weiter, auch wenn die Ladezeiten durch die SSDs auch schon sehr kurz sind.
Die Größe der Festplatten dürfte aber besonders bei der Series S ein Problem sein, denn der Platz ist unwahrscheinlich schnell voll, denn moderne Spiele brauchen einfach sehr größere Datenmengen als Installation und Updates und damit ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Speicher voll ist. Die Erweiterung funktioniert entweder über eine externe Festplatte, die dann allerdings auf Grund der geringeren Geschwindigkeit nur für maximal Xbox One-Spiele genutzt werden kann, oder über eine Speichererweiterung, die an die Rückseite der Konsole eingesteckt wird. Leider handelt es sich nicht um handelsübliche Speicher, wie bei der PS5, sondern ein eigenes System, das von Microsoft in Zusammenarbeit mit Seagate entwickelt wurde und für 500GB um die 150 Euro und für 1TB ab 250 Euro kostet und damit stark nach Refinanzierung der Hardware klingt.

Spielekatalog:
Ähnlich wie bei Sony ist auch bei Microsoft das Spiele Line-up eindeutig Erwachsener als bei Nintendo. Der Großteil des Angebots deckt sich mit dem bei Sony und Grunde unterscheidet sich das Line-up ausschließlich durch die hauseigenen Spiele, oder sonstige Exklusivdeals. Microsoft hat in dieser Beziehung in den letzten Jahren viel Geld investiert und hochkarätige Studios aufgekauft. Entgegen Sony, die versuchen das Potential von Studios früh zu erkennen und diese kaufen bevor sie groß werden, hat Microsoft den finanziellen Background auch große Player zu kaufen. Gerade in den letzten Jahren hat man nicht nur aufstrebende Newcomer wie Obsidian gekauft, sondern auch Traditionsstudios, wie Rare, Ninja Theory und die komplette Riege unter Bethesda gehören mittlerweile zu Microsoft. Zur Zeit ist der Kauf von Activision|Blizzard in Arbeit, was wiederum große Reihen wie Call of Duty, Warcraft und Tony Hawk, um nur ein paar zu nennen in die Reihen von Microsoft aufnimmt. Da die meisten Deals aber noch recht frisch sind gibt es zugegebenermaßen bisher nur wenige nennenswerte Exklusivspiele, oder gar native Nextgen-Games. Die Luft in dieser Beziehung ist noch dünner als auf PS5. Ein großer Vorteil der Xbox ist aber hingegen auch die Kompatibilität zu allen Xbox One und vielen Xbox 360 und sogar Orginal Xbox Spielen. Disk-basierte Spiele können allerdings nur in der großen Version der Konsole verwendet werden, da die Series S kein Laufwerk hat.
Spieletipps:
- Forza Horizon 5 (Rennspiel)
- Halo Infinite (Shooter)
- Ori and the Will of the Wisps (Jump n Run)
- Gears 5 (Action)
- Microsoft Flight Simulator (Simulation)
Bedienung:
Im Vergleich zu Sony wagt sich Microsoft mit dem neuen Controller eindeutig weniger, denn der Controller ist fast identisch mit dem Vorgänger, was aber auch nicht abwertend klingen soll, denn dieser war bereits ziemlich gelungen. Die einzige Neuerung ist eine Taste zum anfertigen von Screenshots, die der Vorgänger noch nicht hatte. Sonst ist alles beim Alten, über die asymmetrischen Analogsticks bis hin zu dem Verzicht auf Lautsprecher, Mikrofon und auch verbauten Akku. Bei Microsoft setzt man also immer noch auf 2 AA-Batterien, von denen ein Set den Konsolen beiliegt und die gefühlt eine halbe Ewigkeit. Auch in Sachen Add-ons gibt es bei Microsoft weniger Experimente. Hier hat man anscheinend aus der Vergangenheit gelernt, da man gerade bei der Xbox One viel Geld in Peripherie, wie die Kinect-Kamera.

Fazit | Für wen eignet sich die Xbox Series X/S und für wen nicht?
Microsoft’s Start in die Nextgen ist ein zweischneidiges Schwert. Natürlich kann man wahrscheinlich nirgendwo günstiger auf den Zug aufspringen, auch wenn man dafür ein paar Abstriche in Kauf nehmen muss. Wem diese Abstriche egal sind und den Kauf mit einer Gamepass-Mitgliedschaft kombiniert hat mit der Series S Nextgen und tonnenweise Spiele für den kleinen Geldbeutel. Das einzig blöde daran ist, dass man mangels eines Laufwerks niemals auf Disk basierte Spiele zurückgreifen kann, die meist sehr viel günstiger sind. Das bietet wiederum nur die Series X, die auch in Sachen Auflösung und Performance die Nase weit vorne hat, auch wenn es ebenso wie bei der PS5 wenige Spiele gibt, die die Vorzüge wirklich ausnutzen. Und in Bezug auf die Series-Konsolen wird das „Problem“ der fehlenden Nextgen-Spiele noch deutlicher, denn habe ich bei der PS5 noch drauf geachtet nur reine PS5-Spiele in die Tipps zu packen, habe ich auf der Xbox nur ein einziges reinpacken können, da alle anderen auch auf der Vorgängerkonsole laufen. Auch hier wird die Zeit noch zeigen wo die Reise hingeht, aber zum Spielen von normalen Xbox Spielen reicht unter Umständen sogar die Xbox One und für Nextgen mit kleinen Einschränkungen ist die Series S vollkommen ausreichend.
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Und damit endet der erste Teil unserer Betrachtung der aktuellen Konsolengeneration. Und gerade weil die Zukunft so ungewiss ist wird der Kaufberater noch durch einen zweiten Teil, der die vorherige Generation, konkret PS4 und Xbox One und ihre jeweiligen Versionen betrachtet, denn aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass diese selbst in 2023 in den meisten Fällen noch absolut ausreichend sein können, je nachdem mit welchem Fokus man spielt und die preisliche Komponente ist obendrein ein großer Faktor. Aber ich möchte nicht mehr vorwegnehmen, Teil 2 folgt in den kommenden Tagen und bis dahin interessieren mich eure Eindrücke und Gedanken zu dem Thema. Seht ihr das ähnlich, oder gar komplett anders. Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen…
NB@25.04.2023
—Hinweise & Disclaimer—
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