Eigentlich sollte mein Review zu „Assassin’s Creed: Odyssey“, dem neuesten Ableger von Ubisofts Franchise um die (gedankliche) Reise in vergangene Zeiten, um den Kampf zwischen Assassinen und Templern hautnah miterleben zu können, bereits vor ein paar Tagen erscheinen. Ich habe dazu seit Anfang des Jahres die „Gold Edition“ bei Amazon vorbestellt, die neben dem Season Pass auch 3 Tage Vorabzugang im Gepäck hat.
Wenn alles nach Plan gelaufen wäre hätte ich das Spiel also seit dem 02.10. spielen können und nicht erst mit dem regulären Release am 05.10. – Das springende Wort ist dabei allerdings das Wort wenn, denn Amazon hat dieses Mal leider gehörig Mist gebaut, was nicht nur mir so ging, sondern auch andere Spieler am Erscheinungstag ohne Spiel dasitzen ließ. Bis zum 01.10. sah noch alles gut aus. Das Spiel wurde in meinen Bestellungen mit Lieferdatum 02.10. ausgewiesen. Was allerdings bis zum Morgen des 02.10. fehlte, war die Versandbestätigung. Diese kam erst am Erscheinungstag und der geplante Zustelltag wurde auf den 03.10. verschoben. Nur blöd, dass das ein bundesweiter Feiertag ist und da auch die Post nicht arbeitet. Nicht mal im Auftrag von Amazon! Eine Beschwerde beim Kundenservice schob die Verantwortung auf Ubisoft ab, die untersagt hätten, dass das Spiel rechtzeitig rausgeschickt wird. Das kann ich mir kaum vorstellen, denn sonst hätte niemand, der bei Amazon bestellt hat, sein Spiel erhalten, was anhand der Rückmeldungen in diversen Foren allerdings nicht der Fall ist. Ausreden über Ausreden und leider auch keine Entschuldigung und Form der Kompensation abseits eines Gratismonats Prime, was leider im akuten Fall auch nicht wirklich hilft. Bis heute ist meine Bestellung immer noch nicht angekommen, die man blöder Weise auch noch als „Brief“ auf die Reise geschickt hat und ich habe notgedrungen das Spiel nochmal im stationären Handel gekauft und werde nun schauen, wie ich mein Geld von Amazon wiederbekomme für ein Spiel, dass ich nicht erhalten habe… Ich bin auf jeden Fall ziemlich bedient und werde zukünftig eher zu anderen Händlern für meine Spiele greifen, denn Spielehändler gibt es wahrlich wie Sand am Meer. Oder greife wieder zum Direktbezug über Ubisoft, was ich zuletzt bei Far Cry 5 gemacht hatte und man mir das Spiel sogar 4 Tage vor dem offiziellen Release zugeschickt hatte.
Aber zurück zum Thema: Ich habe das Spiel ja dann dennoch auf Umwegen irgendwann in den Händen gehabt und konnte es, entgegen aller Widrigkeiten, spielen und das Warten hat sich wahrlich gelohnt, denn das Spiel ist einfach nur grandios geworden. Diesmal verschlägt es uns historisch ins antike Griechenland. Das Spiel spielt knapp 400 Jahre vor der Geburtsstunde des Assassinen-Ordens, in „Assassin’s Creed: Origins“. Auch wenn es im ersten Moment etwas komisch anmutet, dass das Spiel noch weiter in der Zeit zurückgeht, ist das ein durchaus interessantes Mittel, um sich nachhaltig von den Fesseln, die die Serie seither mit sich bringt, zu lösen. Denn auch wenn das Spiel rein optisch noch sehr an den Vorgänger erinnert, so ist es spieltechnisch und inhaltlich sehr viel mehr mit ausgereiften RPGs, wie zum Beispiel der Witcher-Serie von CD Project Red, angelehnt.
Das fängt schon mit dem Einstieg ins Spiel an, bei dem wir zwischen zwei unterschiedlichen Charakteren, Alexios oder Kassandra, wählen können, den wir als Spieler verkörpern. Es gab zwar in „Assassin’s Creed: Syndicate“, das im Übrigen vom gleichen Ubisoft-interen Entwicklerstudio, Ubisoft Quebec, stammt, wie nun „Odyssey“, bereits zwei spielbare Charaktere, aber wir konnten nun in der offenen Spielwelt den Charakter frei auswählen und die Story-Missionen waren dann jeweils an einen der beiden Charaktere gebunden. Hier ist unsere Auswahl bindend und wir spielen von dort an mit diesem Charakter. Ich habe mich für Kassandra entschlossen, da starke Frauen in der Reihe eher unterrepräsentiert sind und ich aber mit den spielbaren weiblichen Charakteren innerhalb der Reihe (Evie Frye in „Assassin’s Creed: Syndicate“ und Aveline de Grandpré in „Assassin’s Creed: Liberation“) im Grunde bisher am liebsten gespielt hatte. Spielerisch hat die Auswahl allerdings, keinerlei Auswirkungen. Ich habe zum Test das Spiel ein zweites Mal mit Alexios gestartet und es wurde lediglich das Charaktermodell ausgetauscht und das verwendete Pronomen in den Dialogen angepasst. Spielerisch ist das absolut identisch. Hier kann also wirklich die persönliche Vorliebe den Ausschlag geben, ohne dass man dabei irgendwelche Vor- oder Nachteile hat, wie es zum Beispiel im ersten Resident Evil der Fall war.
Aber worum geht es eigentlich? – Das Spiel ist in der Zeit des peloponnesischen Krieges im Konflikt zwischen Athen und Sparta angesiedelt. Wir spielen als Kassandra, bzw. im Falle der alternativen Charakterauswahl als Alexios, einen spartanischen Söldner und sind diesmal niemandem außer uns selbst verschrieben. – Kein mysteriöser Kodex, kein Orden und kein jahrhundertealter Kampf zwischen Assassinen und Templern. Wir kämpfen für den, der uns am meisten bezahlt… Wir sind allerdings kein gewöhnlicher Söldner, sondern ein direkter Nachkomme von König Leonidas, den man unter anderem aus dem Film 300 kennt und den wir in eben dieser Schlacht als Tutorial spielen dürfen, was schon mal ein richtig toller Einstieg ist. – Allerdings weiß unsere Hauptfigur am Anfang des Spiels davon nichts. Sie wurde im Kindesalter von ihrer Familie verstoßen, was allerdings gelinde gesagt schon fast die Untertreibung des Jahrhunderts ist, wenn man denkent, dass ihr Vater sie einfach mal so von einem Berg herunterwirft, weil er meint, dass das seine Pflicht als guter Spartaner wäre. Allerdings stirbt Kassandra dabei nicht, sondern kann nach Kephallonia entkommen, wo sie vom etwas schmierigen, aber aufrichtigen Markos ausgenommen wird, der Sie von dort an als eine Art Mädchen für alles einsetzt, was im Laufe der Jahre dazu führt, dass sie sich für die Profession als Söldnerin entscheidet. 17 Jahre später, im Erwachsenenalter kommt Kassandra zufälligerweise an einen Auftrag, der ihr zur Aufgabe macht den „Wolf von Sparta“ zu töten, der sich allerdings als Nikolaos von Sparta, ihren Vater herausstellt. Das tritt eine Verkettung der Ereignisse los, die uns dann auf die Suche nach unserer Herkunft führt, die uns durch das gesamte kriegszerrüttete Griechische Reich führt und uns auf dem Weg vom Außenseiter zum Helden der Antike werden lässt. Denn nicht alles ist so, wie es am Anfang scheint…
Diese Reise ist dabei nicht nur spannend, sondern auch ein wahrer Augenschmaus, denn wenn man vom Debakel beim Release von „Assassin’s Creed: Unity“ absieht, was ich dennoch im Nachhinein als sehr gelungenes Spiel ansehe, hat die Reihe immer mit toller Grafik vorgehalten. Und auch Odyssey ist da keine Ausnahme. Das Spiel sieht einfach verdammt gut aus. Es wird zwar bestimmt wieder unzählige Pixelzähler-Videos auf Youtube zu dem Thema geben, aber für mich zählt das was ich sehe und wie es auf mich wirkt. Und das hier gebotene ist einfach bombastisch. Die Grafik besticht durch tolle Details, immense Weitsicht und wunderschöne Licht- und Schatteneffekte. Origins sah bereits richtig toll aus, aber hier hat man noch einen drauf gelegt und die Spielwelt wirklich so lebensecht, dass man sie förmlich riechen und schmecken kann. Bevölkert wird sie darüber hinaus von jeder Menge NPCs in Form von Menschen und Tieren, die alle ihrem eigenen Tagesablauf nachgehen. Insgesamt gefällt mir auch die Architektur in diesem Teil besser, als im Vorgänger, da es meiner Meinung nach mehr Abwechslung gibt. Wer eine Xbox One X oder eine PS4 Pro sein eigen nennt kann sich zusätzlich noch über mehr Details und noch bessere Licht- und Schatteneffekte mit HDR freuen. 60 FPS gibt es allerdings auf keiner Plattform, Ubisoft hat das Spiel übergreifend auf 30 FPS gelocked und benutzte die Mehr-Leistung dann lieber für die Grafik. Das fällt aber in keiner Weise negativ auf.
Spielerisch hatte der Vorgänger bereits einige RPG-Einflüsse, für sich verzeichnen können, doch erst dieser Teil macht den Wandel perfekt, denn „Assassin’s Creed: Odyssey“ präsentiert sich nun als reinrassiges RPG und bietet uns eine Fülle an zeitgleich verlaufenden Story- und Nebenmissionen, deren Umfang von simplen Aufgaben an einem Ort bis hin zu ganzen Quest-Reihen variiert, die uns einmal quer über die riesige Karte der Spielwelt rennen lassen. Im Rahmen dessen stellt uns das Spiel dann auch vor unzählige Entscheidungen, die es bisher noch nicht in der Reihe gab. Wir können, bzw. müssen selbst aus einer Reihe von Alternativen wählen, um ein Quest oder auch ein einfaches Gespräch mit einer Person abzuschließen. Und die Konsequenzen unseren Handelns müssen wir uns dann mitunter auch später stellen: Verschonen wir eine schwer kranke Person vor dem Tod und riskieren dass die Krankheit sich weiter ausbreitet oder lassen wir die Person sterben und stehen dann als kaltblütiger Mörder dar? Oder verschonen wir die Banditen, die uns überfallen haben, um später festzustellen, dass diese überhaupt nichts dazugelernt haben und uns mit Verstärkung einfach nochmal überfallen? – Durch diese Immersion im Spiel hat man das Gefühl, dass man nicht nur einer Geschichte folgt, die in dieser Form vorgegeben wurde, sondern dass unsere Entscheidungen sowohl den Charakter unserer Spielfigur, wie aber auch den Fortgang der Geschichte formen. Diese Entscheidungen können sowohl aktiv durch eine Handlung (z.B. Zerstörung eines Ladens oder das einfache Behalten eines Quest-Items) oder durch Alternativen in den Dialogauswahlen (z.B. Drohen oder Vergeben) begründet sein und erinnern in ihrer Durchführung sehr an Mass Effect, wo eine ähnliche Mechanik Anwendung fand. Doch da hört es nicht auf, denn auch unsere „normalen“ Spielentscheidungen können das Ansehen unseres Charakters beeinflussen, wie zum Beispiel, wenn wir einfach in ein fremdes Haus gehen und dort etwas einsammeln. Was in anderen Teilen der Reihe Gang und Gebe war kann hier zum Problem werden. Wenn wir dabei beobachtet werden sinkt unser Ansehen, die Leute greifen uns mitunter an und es werden Kopfgelder auf uns ausgesetzt die dafür sorgen, dass uns ziemlich starke NPCs in Form von Kopfgeldjägern anfangen zu jagen…
Neben unseren Entscheidungen ist auch unser Charakter an sich, was Erfahrungsstufe, Fähigkeiten und Ausrüstung angeht, im warsten Sinne des Wortes kriegsentscheidend, denn wenn wir unterlevelt in den Kampf ziehen endet das mitunter schnell tödlich, denn jeder Gegner stellt eine ernsthafte Herausforderung dar, wenn sein Charakterlevel über dem unseren liegt. Dabei kann selbst ein Charakterlevel Unterschied bedeuten, dass wir gefühlte 100 Schläge mit unserem Schwert landen müssen und er uns mit 2 kleinen Hieben tötet… Um den entgegenzuwirken kommt es auf die richtige Ausrüstung, zusätzlich ausrüstbare Skills und Taktik an. Ähnlich wie beim Vorgänger reicht es nicht mehr aus nur blind auf die Knöpfchen zu drücken: Wir müssen ausweichen, kontern und für den jeweiligen Gegner die entsprechende Angriffsmethode wählen. Dem kann man zwar teilweise aus dem Weg gehen, wenn man sich in bester Assassinen-Manier durch die Gebiete schleicht und versucht die Gegner lautlos auszuschalten, aber bei zu großen Unterschieden im Charakterlevel gibt es keine One-Hit-Kills mehr und wir müssen dennoch kämpfen. Die Welt ist zur besseren Orientierung in Stufen eingeteilt und wir sollten diese grob als Richtung sehen, dass wir mit einem Level 5 Charakter nicht in eine Level 20-Region reisen sollten, da wir dort nicht besonders weit kommen, denn nur in der Level 5 Umgebung sind die Gegner an unserem Level. Dabei ist Geduld gefragt und wir sollten daher erst die Haupt- und Nebenmissionen in den „leichteren“ Gebieten machen, durch was wir natürlich selbst im Charakterlevel aufsteigen, bis wir stark genug sind, um uns dem höheren Levelgebiet zu stellen. Das man dabei allerdings nicht um ein gewisses grinden vorbei kommt, lässt sich nicht von der Hand weisen. Das ist leider bei jedem Spiel mit Levelsystem der Fall und so hier auch keine Ausnahme und es verlangt förmlich, um die erforderten Charakterlevel überhaupt erreichen zu können, eine gewisse Hingabe und eine nicht unerhebliche Anzahl von absolvierten Nebenaufgaben. Jedoch sind die Gebiete alle mit einer Vielzahl an Aufgaben gespickt, dass es sich nicht unbedingt danach anfühlt. Natürlich gibt es Ubisoft-typsich unzählige Symbole, die die Karte verdecken, aber es bleibt an uns, was wir davon machen wollen und die meisten Sachen passieren dann doch ganz von alleine: Wir reiten von A nach B, sehen auf dem Weg eine Person, die unsere Hilfe braucht und beschließen ihr zu helfen und töten eine Handvoll Gegner. Es stellt sich allerdings heraus, dass ein Teil der Gegner bereits mit dem gesamten Hab und Gut der Person abgehauen ist. Wir also hinterher und wenig später haben wir dann so ganz nebenbei einen kompletten Außenposten platt gemacht… Das ist auch eine wirkliche Stärke des Designs der Welt. Alles wirkt organisch mit einender verwoben und geht über das stumpfe abarbeiten von Symbolen auf der Map hinaus, was man auch komplett ausschalten kann. Man muss allerdings zugeben, dass das Land auf der Map nicht alles ist, was das Spiel zu bieten hat, denn es gibt auch noch das weite Meer und auch unzählige Unterwasserareale. – Wem die Schiffskämpfe aus Black Flag gefehlt haben kann sich freuen, denn diesmal sind sie wieder ein fester Bestandteil des Spiels und wir können (ab einem gewissen Punkt im Spiel) wieder nach Herzenslust riesige offene Gewässer unsicher machen und uns mit feindlichen Schiffen messen und kapern. Das fühlt sich sehr gut an und weckt auch tolle Erinnerungen an Black Flag, was einer der besten Teile der Reihe war. Wer allerdings das Leben auf See nicht so sehr vermisst hat, kann seine Schiffsfahren auch durch diverse Schnellreisepunkte auf den Inseln auf ein Minimum reduzieren. Man beraubt sich dadurch zwar einem tollen Teil des Spiels und muss auch mit lästigen Unterbrechungen der Immersion durch Ladepausen kämpfen, aber so bekommt jeder, was er gerne möchte.
Ich mag persönlich die Abenteuer auf See sehr und würde diese niemals durch eine Schnellreise unterbrechen, muss aber zugeben, dass es einen Punkt gibt auf den ich bereits seit langem in der Reihe getrost verzichten könnte: Die Gegenwart. – Hier gibt es auch wieder kleinere Unterbrechungen der Simulation im Animus, die aber im Grunde das Spielgeschehen unterbrechen, auch wenn Layla Hassan, die wir in diesen Sequenzen auch schon in „Assassin’s Creed: Origins“ gespielt haben, durchaus sympathisch ist. Bei den ersten Spielen der Reihe haben diese Sequenzen noch mehr Spaß gemacht, da eine eigene Geschichte erzählt wurde, die aber mit „Assassin’s Creed III“ abgeschlossen wurde. Seitdem plätschern die Missionen in der Gegenwart nur so dahin und haben wenig bis gar keine Tragkraft mehr. Hier sollte Ubisoft entweder wieder eine interessantere Geschichte (vielleicht als Crossover mit Watch_Dogs, die ja im gleichen Universum angesiedelt sind) ins Leben rufen, oder darauf verzichten. Denn in dieser Form macht das eigentlich keinen wirklichen Sinn. Sieht man aber davon ab ist es Ubisoft mit „Assassin’s Creed: Odyssey“ wirklich gelungen ein tolles Spiel abzuliefern, dass aus dem Schatten Assassin’s Creed heraustritt und komplett zu eine RPG geworden ist. In diesem Bezug scheint der Vorgänger eine Art Testlauf gewesen zu sein, um anzutesten, ob die Spieler diese Veränderung annehmen, um dann mit diesem Teil die Handbremse zu lösen…
Aber wie viel Assassin’s Creed ist eigentlich noch übrig in „Assassin’s Creed: Odyssey“? – Besonders wenn man bedenkt, dass es sich dabei um eine Geschichte handelt, die komplett losgelöst von dem Konflikt zwischen Assassinen und Templern ist und Jahrhunderte VOR der Gründung des Assassinenorderns angesiedelt ist? – Trotz der teilweise tiefgehenden Neuausrichtung als Rollenspiel gibt es natürlich auch die Kernelemente der Reihe im Spiel, die unverkennbar die Handschrift Assassin’s Creed tragen. So wird auch wieder eine Version des Animus verwendet, um in die Vergangenheit in Form einer Simulation einzusteigen. Das geschieht auch wieder, um eine Waffe zu finden, bevor Abstego, die Firma, die aus dem Templerorden hervorgegangen ist, zu hindern diese zuerst zu finden. Und auch wenn unser Charakter diesmal kein Assassine ist so steuert er sich dennoch wie einer und kommt auch mit den gleichen Fähigkeiten daher. Es gibt wieder unzählige Bauwerke und ähnliches, was wir in bester Assassinenmanier erklimmen können, um uns einen besseren Überblick zu verschaffen. Besonders markante Punkte werden dabei auch wieder als Adlerpunkt zur Synchronisation ausgewiesen, auch wenn das mittlerweile eher optional ausfällt. Klar bekommen wir dafür auch etwas XP, aber entgegen der alten Teile schalten man hierdurch keine Punkte in der Umgebung frei. Diese offenbaren sich rein durch Erkundung oder über Gespräche mit NPCs. Auch wenn das Adlerauge bereits im Vorgänger zu Grabe getragen wurde, verfügen wir wieder über einen gefiederten Freund, den wir zur Erkundung von Gebieten und Markierung von Gegnern einsetzen können. Das funktioniert identisch zu Origins und der einzige Unterschied ist, dass der Adler diesmal Ikaros und nicht Senu heißt. Und dieses Auskundschaften unterstützt uns als fleißige Meuchelmörder ungemein, denn wenn wir wissen wo die Gegner sind, können wir auch durch die Lager klettern und schleichen und versuchen einen Gegner nach dem anderen lautlos auszuschalten, wie es auch ein Assassine nicht besser machen könnte.
Zusammenfassend ist das Spiel wirklich toll geworden. Wir bekommen ein wirklich rundes Gesamtpaket mit einer riesigen offenen Spielwelt und unterschiedlichen Entscheidungen, die wirkliche Konsequenzen für unsere Spielfigur und die Welt haben. Da es sich um keine narrative Fortsetzung handelt, sichert sich das Spiel eine eigene Identität und ist somit mehr als nur „Origins 2.0“. Zusätzlich ist das Spiel eins der längsten Spiele der Reihe und auch abseits davon, denn allein die Story nimmt laut ersten Berichten über 40 Stunden an Spielzeit ein und durch die Vielzahl von Haupt- und Nebenmissionen lässt sich die Spielzeit auch noch ohne weiteres um ein vielfaches verlängern. Ich habe bisher erst 15 Stunden auf der Uhr und habe gefühlt vom Spiel (ausgehend von der Weltkarte und der Story) erst einen Bruchteil gesehen. Hier wäre ich wahrscheinlich schon um einiges weiter, wenn Amazon mir da keinen Strich durch die Rechnung gemacht hätte… Wenn man hier 100% erreichen möchte braucht man dieses Jahr wahrscheinlich kein weiteres Spiel. Zu blöd, dass „Red Dead Redemption 2“ auch schon in den Startlöchern steht. Denn dort wird es wahrscheinlich nicht anders aussehen. Nichts desto trotz: Hier bekommt man einiges geboten für sein Geld und dieses Jahr führt wahrscheinlich kein Weg an „Assassin’s Creed: Odyssey“ vorbei, wenn man storylastigen Action-/Rollenspielen etwas abgewinnen kann und dem das Setting zusagt.
NB@08.10.2018
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