Es ist nun schon eine Weile, dass Nintendo das Äquivalent zu PlayStation Plus oder Xbox Live Gold gestartet hat. Ich hatte bereits zum Beginn sehr ausführlich darüber berichtet, was ihr hier finden könnt. Da ich eher selten online spiele und wenn dann überhaupt auf den großen Konsolen, war für mich der einzige wirkliche Grund für das Online-Abonnement von Nintendo auf der Switch der Zugriff auf den ständig wachsenden NES-Katalog an Games. Dieser Katalog kann als kostenfreie App aus dem Store heruntergeladen werden und wird während dem Öffnen verifiziert. Diese Verifizierung hält 7 Tage vor, was bedeutet, dass man ab der letzten Online-Verifizierung dann auch 7 Tage offline spielen kann und sich erst danach wieder verifizieren muss.
Damit man die Spiele auch stilecht spielen kann gibt wurden seit dem Start des Service auch die exklusiv über Nintendo und für Abonnementen vorbehaltenen Joycons in der Form eines NES-Controllers angekündigt, die ich mir umgehend bestellt hatte. Nun ist seitdem einige Zeit ins Land gegangen und die Controller sind endlich erschienen und wurden mir kurz vor Weihnachten zugestellt.
Die Joycons kommen in einer schlichten Kartonverpackung mit Sichtfenster. Die Packung ist im schicken Rot gehalten, was dem momentanen Layout der Switch-Branding und auch des Online-Service entspricht. Entgegen der Einzelcontroller, die es in Verbindung mit dem „NES Classic Mini“ zu kaufen gibt, lässt sich hier die Packung aber ohne Probleme (und vor allem ohne das Kaputtmachen der Verpackung) öffnen und auch wieder verschließen. Es ist also schön, dass man hier mitgedacht hat und die Packung nicht verklebt.
Die beiden Controller an sich sind absolut identisch und haben auch exakt die gleichen Abmessungen, die die klassischen Controller des NES. Das geht sogar so weit, dass man sie im direkten nicht wirklich von anderen unterscheiden kann. Ich habe hier mal eine Auswahl an Controllern nebeneinander gelegt. Macht euch mal den Spaß und überlegt welcher Controller der „Neue“ ist…
Links haben wir den „NES30 Game Controller“, die Bluetooth-Variante in NES-Optik von 8bitdo, gefolgt vom Originalcontroller des „NES Classic Mini“, dann der neue Joycon für die Switch und last but no least ein Originalcontroller vom klassischen NES. Auch wenn die Controller alle ihre Eigenheiten haben sehen sie auf den ersten Blick eindeutig identisch aus.
Das trifft besonders auf die Originalcontroller zu, denn von der Form, den Materialien, der Haptik, und der Bedienung fühlen sich diese wirklich gleich an. Zugegeben merkt man beim NES-Controller aus den 80ern zwar, dass die Knöpfe und das Steuerkreuz etwas mehr bespielt sind, als bei den anderen, aber auch bei den Neuauflagen hat Nintendo nicht gespart und gerade für NES-Fans, wie mich sind diese Controller verdammt nah am Original.
Einen eklatanten Unterschied gibt es allerdings: Die Controller haben kein Kabel mehr und haben auch einen Akku intern verbaut, der ähnlich wie bei den normalen Joycons geladen werden muss. Daher befindet sich an der Kopfseite eine Schiene zum Einschieben der Controller an die Switch. Theoretisch könnte man zwar so auch damit spielen, aber im Grunde ist das Handling damit mehr als Suboptimal und eine maßgebliche Option innerhalb der Spiele ist nicht benutzbar, wenn die Controller eingesteckt sind. Denn analog zu den Joycons haben auch die NES-Controller in der Schiene zwei integrierte Schulterknöpfe, die für den Zugriff auf die Optionen, wo man Speicherstände anlegen oder laden kann, oder auch zur Spieleauswahl zurückkehrt. Aber man muss zugeben, dass die Switch schon interessant aussieht, wenn beide Controller eingesteckt sind…
Allerdings hat die Nostalgie auch eindeutig ihren Preis, denn das Doppelpack mit zwei Controllern kostet schlappe 59,99€ zzgl. 3,99€ Versandkosten, was ein ziemlich heftiger Preis ist. Zwar kostet ein Set Joycons an sich nochmal eine gute Stange mehr, aber die kann man dann auf für alle Spiele auf der Switch benutzen und nicht nur für die NES-Spiele, was bei diesen Controllern auf Grund der reduzierten Knöpfe und Steuerungsoptionen allerdings der Fall ist. Hier muss jeder selbst entscheiden, was ihm die Echtheit Wert ist. Für mich stand der Kauf außer Frage, aber alle Spieler, die nicht so einen Bezug zum NES haben können auch die NES-Spiele getrost mit dem normalen Joycon spielen, was in keiner Weise besser oder schlechter ist.
Aber widmen wir uns nun mal genauer dem Herzstück des Service, den Spielen an sich, die man mit den neuen Joycons spielen kann…
Der Service beinhaltet ab Start zwar lediglich 20 Spiele, wird aber kontinuierlich erweitert. Ursprünglich sah das Lineup wie folgt aus:
- Ice Climber
- The Legend of Zelda
- Balloon Fight
- Soccer
- Tennis
- Mario Bros.
- Super Mario Bros.
- Super Mario Bros. 3
- Dr. Mario
- Donkey Kong
- Ghosts ’n Goblins
- Pro Wrestling
- Ice Hockey
- Double Dragon
- Tecmo Bowl
- Excitebike
- Baseball
- River City Ransom
- Gradius
- Yoshi
In den Monaten Oktober bis Dezember wurden dann noch folgende Spiele hinzugefügt:
- Solomon’s Key
- NES Open
- Super Dodge Ball
- Metroid
- Mighty Bomb Jack
- TwinBee
- Wario Woods
- Ninja Gaiden
- Adventures of Lolo
- Gradius (SP Special)
- Metroid (SP Spcial)
- Dr. Mario (SP Special)
- The Legend of Zelda (SP Special)
Für Januar und die kommenden Monate sind bisher keine neuen Releases bekanntgegeben worden, aber Gerüchten zu Folge werden wir dazu in Kürze (voraussichtlich im Rahmen einer Nintendo Direct am 11.01.) bekommen. Sobald es dazu Infos gibt, gebe ich es natürlich umgehend bekannt.
Bevor wir aber weiter gehen sei noch auf einige Spiele in der Liste einzugehen, die auf den ersten Blick wie Dopplungen aussehen, denn erst auf den zweiten Blick fällt dabei der Zusatz „SP Special“ ins Auge. Ich habe die Spiele daher zur leichteren Übersicht alle ans Ende gestellt. Dabei handelt es sich um angepasste Versionen der Spiele, die sich vom Original unterscheiden. So startet man in „Gradius (SP Special)“ in der 5. Stage mit einem voll-aufgelevelten Schiff oder kann in „The Legend of Zelda (SP Special)“ bereits mit allen Items und den besten Waffen starten. Warum Nintendo das genau macht ist zwar nicht bekannt, da es bisher kein offizielles Statement zu den leichteren Versionen gab, aber solange diese zusätzlich zu den normalen Versionen und nicht anstatt dieser enthalten sind, soll es mir recht sein.
Die App ist übersichtlich gestaltet und bietet uns direkt nach dem Start die Auswahl zwischen Ein- oder Mehrspielergames, Onlinemodus und einigen Einstelloptionen. Die Spielauswahl ist dann anhand einer Kachelansicht mit den Spielecovern realisiert. Wir können uns wahlweise auch zu jedem Spiel noch weitere Infos anzeigen lassen. Diese Spiele an sich laufen flüssig und ohne erkennbare Fehler. Natürlich ist das auch zu erwarten, da die Spiele für die Switch keine wirkliche Herausforderung darstellen. Die Spiele werden in ihrer Originalauflösung in 4:3 dargestellt, was an sich schon mal gut ist und können über das Optionsmenü auch mit allerlei Filtern aufgeblasen werden, wie man es schon von anderen Emulationen, oder auch Nintendo’s Mini-Konsolen kennt, wobei ich diese persönlich nicht verwende. Für jedes Spiel stehen insgesamt vier unterschiedliche Speicherslots bereit, die wir nach Belieben auch wieder überschreiben können, was ein heute wirklich gutes Feature ist, denn so sind wir nicht mehr gezwungen ein Spiel in einem Rutsch durchzuspielen, Passwörter aufschreiben oder bis zu einem vordefinierten Speicherpunkt warten.
Ich habe persönlich meinen Spaß mit dem Online-Service und bin persönlich auch sehr gespannt, wie es damit weitergeht. Immerhin gibt es über 700 NES Spiele und vielleicht wird es ja auch noch weiterentwickelt, dass es dann auch noch SNES-Spiele gibt und solange das Angebot auch stetig ausgebaut wird und auch keine Spiele einfach wieder herausgenommen werden, ist das für mich allemal seine knapp 20€ im Jahr wert. Und gerade in Verbindung mit den Retro-Controllern kommt dann auch noch das entsprechende Gefühl auf…
NB@03.01.2019
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