Special: „Tops & Flops des Jahres 2020“

Erst einmal ein „Frohes neues Jahr!“, ich hoffe ihr hattet, trotz all der Einschränkungen und der aktuellen Lage dennoch eine ehrholsame Zeit. Auch wenn uns 2020  der Virus ziemlich im Griff hatte, scheint es nun endlich mit einer Impfung allmählich wieder etwas Licht am Horizont zu geben. Es wird zwar noch eine ganze Weile dauern, bis wir wieder zur Normalität zurückkehren können und zweifelsohne mussten wir dabei einige Federn lassen, aber dennoch gehe ich davon aus, dass 2021 wieder gut wird. Dennoch möchte ich mit euch auch nochmal einen Blick zurückwerfen, denn abseits der Ausnahmezustände war auch im Games-Bereich eine ganze Menge los, denn auch wenn die Gamescom nur digital stattfand und andere Messen gleich ganz abgesagt wurden, haben wir viele hochkarätige Spiele bekommen, sondern es hat auch eine komplett neue Konsolengeneration mit dem Release von Xbox Series X/S und PS5 begonnen. In 2020 wurden insgesamt 185 Berichte mit einer durchschnittlichen Anzahl von 1.114 Worten veröffentlicht. So habt ihr jede Woche montags, mittwochs und freitags jeweils einen neuen Bericht aus den Bereichen Reviews, News, oder Specials bekommen und ich bedanke mich an dieser Stelle herzlichst, auch im Namen des Teams, für die treue Leserschaft.

Und bevor wir das Gaming-Jahr feierlich Revue passieren lassen, ein paar kleine allgemeine Bekanntmachungen: Da das alles neben dem Beruf abläuft blieb relativ wenig Zeit für die Pflege der Seite, weswegen ich mit diesem Bericht eine kurze Pause zur Seitenpflege antreten möchte. Doch ihr braucht keine Angst zu haben, es wird sich dabei weder um Wochen, noch Monate handeln, sondern ich plane lediglich noch wenige Tage auszusetzen und die eingesparte Zeit für Optimierungen zu nutzen und euch bereits am übernächsten Montag, dem 11.01.2021 mit einer optimierten Seite und einem neuen Bericht live zu gehen. Solltet ihr Wünsche und Anregungen haben, könnt ihr es gerne in die Kommentare schreiben und wir werden versuchen sie, wenn möglich, einzubauen.

Aber kommen wir doch Mal zum Herzstück des Resümees und widmen uns den Tops und den Flops des Jahres und habe eine „Top Ten“ und zusätzlich eine „Flop Five“ zusammengestellt, wobei ich mich zuerst mit letzterer beschäftige. Dabei gilt für beide Listen die gleiche Vorgabe: Das Spiel muss in diesem Jahr erschienen sein, damit ich es berücksichtigen kann und ich muss es natürlich auch gespielt haben… So werdet ihr, entgegen anderer Top-Listen im Netz, hier zum Beispiel kein „Animal Crossing“ finden, was in keiner Weise dem Spiel eine mindere Qualität attestieren soll, denn wenn es keiner im Team spielen und testen konnte, ist es einfach nicht möglich es objektiv mit den anderen Spielen zu vergleichen. Sofern es für einen Eintrag bereits ein Review gibt, verlinke ich diese selbstverständlich. Für ein paar der Games ist das Review mitunter noch in Arbeit und ich hole die Verlinkung dann nach der Veröffentlichung nach. Aber jetzt ohne weitere Umschweife zur „Flop Five“ des Jahres 2020:

Flop 5: „Cyberpunk 2077“

Was ist hier nur schiefgelaufen, denn das wohl am meisten erwartete Spiel der letzten Jahre landet unrühmlich in der Flop-Liste? – Nein, das ist kein Schreibfehler, denn zum momentanen Zeitpunkt kann man das Spiel nicht guten Gewissens anders eingruppieren, denn was CD Project Red da zum Release abgeliefert wird einfach von zu vielen Problemen geplagt. Das geht sogar so weit, dass Sony das Spiel beispielsweise komplett aus ihrem Store entfernt hat und das Studio den Spielern Unterstützung bei der Rückgabe des Spiels zusichert. Dabei ist es wenig überraschend, dass es so gekommen ist, denn die etlichen Verschiebungen, die intensive Crunch-Zeit der letzten Monate und der öffentliche Druck waren einfach zu viel. Im Nachhinein hätte man das Spiel am besten noch einmal verschoben, auch wenn man dann auf das lukrative Weihnachtsgeschäft verzichtet hätte. Und dennoch ist das Spiel im Kern keinesfalls schlecht, es ist nur etwas überambitioniert und hätte daher noch etwas mehr Zeit im Ofen gebraucht. So geht die Technik besonders auf den kleinen Konsolen (Xbox One, Xbox One S, PS4, PS4 Slim) ziemlich in die Knie, doch auch den stärkeren Lastgen (Xbox One X, PS4 Pro), oder der Nextgen (Xbox Series X/S, PS5) wird das Spiel von unzähligen Bugs geplagt, die mir selbst auch ganz schön den Spielspass genommen haben. Diese fangen bei Slowdowns, Popins an und schaukeln sich zu Dealbreaker, wie nicht-erscheinenden Missionsmarken, oder gar Savegame-Bugs hoch. Es steht zwar außer Frage, dass CD Project Red das Ruder mit Updates und Patches nochmal rumreißen wird, aber wird wahrscheinlich noch einige Zeit dauern. Und sSo ist es, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, mehr als verdient, dass das Spiel in der Flop 5 landet. Auch wenn ich wenn es heute wirklich Spaß macht, so war es zu Release mehr als ein Desaster und damit ein verdienter Platz 5!

Flop 4: „Bright Memory“

Was sucht man, wenn man eine neue Konsole sein Eigen nennt? – Natürlich das passende Spiel. Und auch wenn ich zum Launch von Xbox Series X/S bereits weit in „Call of Duty: Black Ops Cold War“, „Watch Dogs Legion“ und „Assassin’s Creed“ versunken war, waren das alles Titel, die ich bereits auf der alten Generation angefangen hatte zu spielen. Ich suchte daher nach etwas Neuem, von dem es leider auf der Xbox nicht so viel gab. Im Store wurde ich auf „Bright Memory“ aufmerksam, das für die neuen Konsolen optimiert war, einen schicken Trailer hatte und mit einem dennoch schmalen Preis lockte. Ich schlug zu und bekam ein, zwar zugegebenermaßen optisch wirklich ansprechendes, obgleich aber unfertiges Spiel, das mit einer Spielzeit von maximal 15 Minuten nicht mehr als eine Tech-Demo ist. Wie ich später herausfand wurde das „Spiel“ von nur einem Mensch in seiner Freizeit entwickelt und soll irgendwann fertiggestellt werden. Solche Infos wären durchaus vor einem Kauf wichtig zu wissen und so ist das Spiel, zumindest zum aktuellen Stand, leider nur etwas für die Flop-Liste…

Flop 3:Remothered: Broken Porcelain

Auf dem dritten Platz der Flop-Liste finden wir zur Abwechslung mal ein Spiel, das offiziell fertig ist, was man sowohl von „Cyberpunk 2077“, wie auch „Bright Memory“ ja nicht behaupten kann. Immerhin haben die Entwickler den Launch sogar vorgezogen, was in der Spielebranche meines Wissens nach noch nie vorgekommen ist. Ich hatte bereits eine Preview-Version des Spiels gespielt, wo es aber hieß, dass die Fehler zum Launch alle noch ausgebaut wären. Ich war also noch guter Dinge und habe nach Release freudig die finale Version des Spiels gestartet, nur um herbe enttäuscht zu werden. Dabei hat das Spiel an sich wirklich Potential, doch mit einer undurchsichtigen Geschichte, die zu allem Überfluss auch noch in der Zeit hin- und herspringt, nicht erklärten Spielmechaniken und jede Menge technischer Probleme wurde der Spielspass leider enorm getrübt. Mir ist durchaus bewusst, dass das Spiel im Kern mit seinen Anleihen bei Silent Hill, oder den Filmen von David Lynch wirklich Potential hat, man muss nur sehr viel Frust dulden können, um es würdigen zu wissen. So liegt der Horror leider eher in der Technik, als im Spiel an sich…

Flop 2: „Fast & Furious Crossroads”

Oh, “Fast & Furious Crossroads”, wo soll ich nur beginnen. Ich mag die Filme wirklich. Sie sind zwar absolut hirnloser Quatsch, aber immerhin ist es unterhaltsamer Quatsch. Man kann sein Gehirn getrost ausschalten, genehmigt sich, vielleicht auch mit ein paar Kumpels zusammen, das ein oder andere Kaltgetränk und ab geht die Post. Ähnliches habe ich von Crossroads erwartet, zumal mit Vin Diesel und Michelle Rodriguez auch zwei Veteranen der Reihe in der Entwicklung involviert waren. Und das ist im Nachhinein auch noch das Beste an dem Spiel, auch wenn das absolut kein Prädikat ist, da die Schauspieler durch die Bank emotionslos ihre Sätze runterrattern, dass man meint es mit einem Laientheater zu tun zu haben. Und alles andere ist sogar noch schlimmer: Die Grafik ist auf PS2-Niveau, das Spiel ruckelt ohne Ende und die Missionen sind einfach nur langweilig, so langweilig sogar, dass ich das Spiel nur kurzer Zeit entnervt aus der Konsole genommen habe und bisher keinerlei Kraft hatte meine Erfahrungen in einen Bericht fließen zu lassen. Man sollte meinen das Genre „Lizenzgurke“ an sich wäre ein Relikt der Vergangenheit und Spiele von heute können gar nicht mehr so schlecht sein, doch wer das behauptet hat noch keinen Blick auf „Fast & Furious Crossroads“ geworfen. Und wenn das so ist, solltet ihr alles daran setzen, dass es so bleibt!

Flop 1: „PS5 / Xbox Series X/S Vorbestellung“

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Vorbestellung und damit in direkter Konsequenz der Launch der neuen Konsolen, eine absolute Katastrophe war. Die Vorbestellungen der PS5 sind viel zu früh online gegangen und so sind einfach viel zu viele Interessierte komplett leer ausgegangen. Ich habe es auch nur mit Müh und Not geschafft mir eine Konsole zu sichern und hatte bis zum Zeitpunkt, als ich die PS5 von DHL entgegennehmen konnte, wirklich gebangt, da man mit immer neuen Hiobsbotschaften konfrontiert wurde. Microsoft machte sich im ersten Moment noch darüber lustig, hatte aber die gleichen Probleme und zu allem Überfluss sind auch noch die Server des offiziellen Shops von Microsoft zum Verkaufsstart abgestützt. Auch hier sind viele leer ausgegangen, wobei die kleinere Version der Konsole, die „Xbox Series S“ noch einige Tage im Vorverkauf war, bis auch hier alle Vorbestellungen aufgebraucht waren. Insgesamt scheint die Verfügbarkeit von Microsoft’s Konsolen seitdem immer wieder kurzzeitig gegeben zu sein, wo hingegen man flächendeckend keine PS5 bekommen kann und erst im neuen Jahr, aber ohne konkreten Zeitpunkt, mit Nachschub zu rechnen ist. Hier gab es bestimmt an Weihnachten das ein oder andere lange Gesicht, was überaus schade ist und daher ein absolut verdienter Flop 1 des Jahres 2020!

So, dann aber genug mit dem negativen, denn wo Schatten ist, ist aber bekanntlich auch Licht und 2020 sind ein paar wirklich tolle Games erschienen. Insgesamt war die Release-Dichte durch die Veröffentlichung der neuen Konsolengenerationen und trotz Corona um einiges höher, als beim letzten Jahr, weswegen es mir umso schwerer gefallen ist eine Top-Liste zu küren. Lediglich um die Weihnachtszeit bin ich an Punkte gekommen, wo ich mir doch etwas mehr gewünscht hätte, denn gefühlt haben alle Publisher mit dem Release der neuen Konsolen ihr Pulver verschossen und danach kam so gut wie nichts mehr. Aber so hatte ich immerhin auch etwas Zeit mich meinem Backlog zu widmen, der auch immer mehr anwächst, bevor es im kommenden Jahr mit ein paar Knallern weitergeht. Einleitend muss ich aber noch erwähnen, dass es dennoch nicht alle großen (und zweifelsfrei auch guten) Releases in die Liste geschafft haben. So ist nicht nur „Ori and the Will of the Wisps“ knapp herausgefallen, sondern auch von „Tony Hawk’s Pro Skater 1+2“, „Doom Eternal“ und „The Pathless“ könnte einigen in der Top Ten fehlen. Für jede dieser Umstände gibt es dabei ganz andere Gründe, was in keiner Weise heißen soll, dass die Spiele schlecht sind, sondern es gab einfach viel zu viele herausragende Spiele und irgendwo muss man zwangsläufig einen Cut machen. Ich habe viel Zeit in meine persönlichen Tops dieser Jahre einfließen lassen und am Ende eine Liste erarbeitet, die neben Major-Releases auch kleinere Perlen enthält und da ich den Beitrag nicht mit einer Top 20 überfrachten wollte, gibt es eben ein paar Spiele, die es leider nicht in die Liste geschafft haben. Doch bevor wir näher auf den Ausblick eingehen, schauen wir uns doch mal meine persönliche Top 10 des Jahres 2020 an:

Top 10:Immortals Fenyx Rising

Bis vor kurzem hätte ich auf Platz 10 mit „Watch Dogs Legion“ noch ein anderes Ubisoft-Spiel gesehen, doch dann kam „Immortals Fenyx Rising“ um die Ecke und hat mich wirklich kalt erwischt. Das Spiel, das vor seinem aus rechtlichen Gründen notwendigen Rebranding als „Gods & Monsters“ angekündigt und entwickelt wurde weicht sowohl optisch, wie auch vom Ton her von den anderen Open-World-Spielen des französischen Publishers ab, indem es statt realistischer Grafik auf eine bunte Comicgrafik setzt und erzählerisch jede Menge Witz mit sich bringt, was dem Spiel überaus gut steht. Wir spielen dabei den oder die Titelgebende Fenyx, die wir am Spielbeginn komplett frei erstellen können und haben als Aufgabe die goldenen Inseln, was eine fiktive Version des antiken Griechenlands ist, vom bösen Typhon zu befreien, was uns mit vielen Personen und Ereignissen aus der griechischen Mythologie konfrontiert. Auch spielerisch kann das Spiel, das überaus starke Inspiration von „Zelda: Breath of the Wild“ zieht, überzeugen und kann durchaus als Geheimtipp angesehen werden, da das Spiel bisher recht wenig Aufmerksam genießt, oder gar als Kinderspiel abgetan wird, was absolut unbegründet ist.

Top 9:Crash Bandicoot 4: It’s about Time

Satte 22 Jahre nach dem dritten Teil der Reihe hat dieses Jahr endlich „Crash Bandicoot 4: It’s about Time“ das Licht der Welt erblickt, wobei der ironische Titel sowohl inhaltlich, wie auch außerhalb des Spiels gut funktioniert. Entwickelt von Toys for Bob, die zuvor das wirklich gelungene Remake der Spyro-Trilogie entwickelt haben und mit Crash im Rahmen von Skylanders die ersten Berührungspunkte hatten, wurde eine vollkommen legitime Fortsetzung auf die Beine gestellt, die es schafft an den Charme und das Spielprinzip der Trilogie anzuknüpfen. Dabei knüpft das Spiel direkt an das Ende von Teil 3 an und Crash muss nichts geringeres als das Multiversum retten, was ihn in unterschiedliche Dimensionen (und Zeitperioden) verschlägt und eine nicht nur toll anzusehende, sondern auch ziemlich fordernde Erfahrung ist, die sich kein Freund von Plattformern entgehen lassen sollte.

Top 8:Mafia: Definitve Edition

Zweifelsfrei gab es viele Remakes in 2020 und so haben es auch einige dieser Spiele in die Top-Liste geschafft. Den Anfang macht dabei das langersehnte Remake eines meiner Lieblingsspiele der PS2-Ära, die optisch ganz schön in die Jahre gekommen sind, mit dem ersten Teil der Mafia-Reihe. Wir erleben dabei hautnah mit, wie vom Taxifahrer Tommy Angelo ein Waschechter Gangster im Auftrag der Mafia wird, wobei das Spiel starke Inspiration von „Goodfellas“ und andere Klassikern des Filmgenres zieht. Entwickelt wurde das Spiel dabei von „Hangar 13“, den Entwickler von „Mafia 3“, die unter der Verwendung der Engine des dritten Teils ein wirklich schickes Spiel auf die Beine gestellt haben. Allerdings muss man anmerken, auch wenn man viele kleine Patzer des Originals, wie zum Beispiel das unsägliche Rennen etwas verbessert hat, so ist es nicht von der Hand zu weisen, dass es sich immer noch um ein altes Spiel in neuem Gewand handelt. Die Open World steckte zu diesem Zeitpunkt noch in den Kinderschuhen und wird daher so gut wie gar nicht ausgenutzt, wenn man von ein paar mickrigen Sammelobjekten absieht. Hier hätte man durchaus etwas mehr machen können, denn abseits davon hat mich das Spiel nochmal genauso begeistert, wie auf der PS2

Top 7:Resident Evil 3

Das letztes Jahr erschienene Remake von „Resident Evil 2„, der Teil, der für viele das Highlight der Reihe darstellt, hat gezeigt, wie eine nahezu perfekte Neuinterpretation aussehen muss. Man bedient sich des bekannten Konzepts und Story als Ausgangslage, aktualisiert diese, um auch heute relevant zu sein weiter und spricht damit sowohl neue, wie auch alte Spieler mit einer Kombination aus Nostalgie und Modernität an. Der Anspruch an das Remake des dritten Teils war daher entsprechend hoch, auch wenn das Original schon damals eher zu den Lowpoints der Reihe zählte, da es wenig neues bot, weniger ausgefeilt daherkommt und mehr auf Action, statt Horror setzte. Dazu kam noch, dass das Spiel in Deutschland nur stark zensiert erschien. Das ist beim Remake zwar nicht mehr der Fall, aber dennoch hatte es das Spiel nicht einfach, da es mit mehr Fokus auf Action eben kein zweites „Resident Evil 2“ ist und zusätzlich einige ironische Szenen aus der Vorlage der Schere zum Opfer gefallen sind. So fehlt leider der Glockenturm komplett, was ich persönlich als besonders schade empfinde. Doch auch der Umstand, dass wir im Vergleich zum Vorgänger nur einen Hauptprotagonisten haben, gibt es nur einen linearen Verlauf und keine unterschiedlichen Verläufe. Das sorgt dafür, dass es zum einen weniger Wiederspielwert bietet und zum anderen erheblich kürzer ausfällt. Dennoch hatte ich eine Menge Spaß mit dem Spiel und die kleinen Kritikpunkte führen nur zu einer geringen Abwertung. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte ihm durchaus eine Chance geben.

Top 6:Persona 5 Royal

Wie „Persona 5“, kam das nicht schon vor ein paar Jahren heraus? – Ja und nein, denn Entwickler Atlus veröffentlicht die Spiele der Reihe immer doppelt, wobei es sich bei der zweiten Veröffentlichung immer um eine immens erweiterte Version handelt, die sich teilweise stark von der ursprünglichen Version unterscheiden kann. So folgt „Royal“ zwar der gleichen Story, doch die Handlung wurde um ein drittes Semester verlängert, es gibt einen neuen Dungeon und neue Charaktere, die in die Geschichte des Originals eingebunden wurden, anstatt nur künstlich dazu gedichtet. Weiter hat Protagonist Joker nun auch neue Tools, wie einen Greifhaken im Gepäck, der auch bereits neue Gebiete und Wege in vermeintlich bekannten Arealen eröffnet. Insgesamt bietet die neue Version genug Alleinstellungsmerkmale, um nicht „nur“ als Update, sondern als eigenständiges Spiel wahrgenommen zu werden. Wer das Spiel bisher nicht gespielt hat und langen JRPGs nicht abgeneigt ist, bekommt mit „Royal“ definitive Version des Spiels das weit über 100 Stunden Spielzeit bereithält.

Top 5:Marvel’s Spider-Man: Miles Morales

Ich muss wirklich zugeben, dass ich was Miles Morales angeht etwas skeptisch war, was aber hauptsächlich am Marketing des Spiels lag. Zum einen wurde immer wieder betont, dass es sich um ein sehr viel kleineres Abenteuer, als das 2018er „Marvel’s Spider-Man“ handeln würde und zum anderen ruderte Sony nach der ursprünglichen Ankündigung als reines Nextgen-Spiel zurück und kündigte eine parallele Veröffentlichung auf der PS4 an. Doch auch wenn im Vergleich zu anderen reinen Nextgen-Spielen weniger Wow-Effekt aufkommen mag, so ist es dennoch ein echt tolles Spiel geworden, das direkt an den Vorgänger anknüpft und Miles Morales das Spotlight überlässt, der sogar ein insgesamt emotionaleres Abenteuer als Peter erlebt und mit einigen neuen Fähigkeiten aufwartet. Auch die weihnachtliche Kulisse von New York im Winter sieht toll aus, auch wenn man sich bewusst sein muss, dass es sich um die exakt gleiche Spielwelt mit anderen Texturen handelt. Wer das virtuelle New York bereits in und auswendig kennt wird daher nichts Neues erleben. Auch in Sachen Kampfsystem und Missionsdesign gibt es „more of the same“, wobei das nicht unbedingt negativ auffällt, denn warum sollte man etwas versuchen zu reparieren, was gar nicht kaputt ist. Die Spielzeit ist mit etwas über 10 Stunden meiner Meinung nach auch vollkommen in Ordnung, zumal das Spiel etwas günstiger vertrieben wird, als normal. Wer das 2018er Spiel noch nicht gespielt hat und das gerne nachholen will, sollte zur Deluxe Edition greifen, denn diese beinhaltet neben dem neuen Spiel auch ein komplettes Remaster des Originals, das bislang exklusiv in Verbindung mit Miles Morales zu bekommen ist.

Top 4:Demon’s Souls

Neben „Marvel’s Spider-Man: Miles Morales“ und „Immortals Fenyx Rising“ hat es mit dem Remake von „Demon’s Souls“ noch ein Nextgen-Spiel in die Top Ten geschafft, wobei es das einzige Spiel ist, das ausschließlich auf der PS5 erhältlich ist und auf der neuen Plattform in beeindruckender Weise die Muskeln spielen lässt. Entgegen des Originals, das seiner Zeit noch auf der PS3 erschienen ist, saß beim Remake nicht From Software, sondern stattdessen die Remake-Spezialisten von Blue Point am Steuer, die das Spiel von der Pike auf neu entwickelt haben, ohne dabei das Original aus den Augen zu verlieren. Im Vergleich zu Dark Souls, das das Genre erst richtig populär machte, ist es noch etwas mehr Rollenspiel und an einigen Stellen etwas roher. So gibt es noch keine zusammenhängende Spielwelt und auch keine klassischen Lagerfeuer in den Levels, an denen wir unsere Energie auffüllen können. Dennoch ist das Spiel mit der richtigen Ausrüstung und Taktik insgesamt leichter, als die Nachfolger, was aber nicht bedeuten soll, dass es leicht wäre, denn am Schwierigkeitsgrad wurde nicht geschraubt. Allerdings ist das Spiel technisch auf der Höhe und nutzt eindrucksvoll die Vorzüge der neuen Hardware. Wer eine Herausforderung sucht und gleichzeitig sehen möchte, was die PS5 so alles kann, der sollte auf jeden Fall zugreifen.

Top 3:Ghost of Tsushima

Damit sind wir auf dem Treppchen angekommen und auf dem dritten Platz findet sich kein geringeres Spiel, als „Ghost of Tsushima“, die Liebeserklärung an die Samurai-Filme von Kurusawa und die japanische Kultur im Allgemeinen. Wir verkörpern Jin Sakai, einen der letzten Samurai, der sich auf der Insel Tsushima gegen die mongolische Invasion zur Wehr setzt. Dabei ist er gezwungen aus dem Schatten zu agieren, um gegen die brutale Übermacht eine Chance zu haben, was ihm nach kurzer Zeit den Namen Ghost einbringt und ihn zu einer Legende für die Menschen von Tsushima werden lässt. Das spannende und technisch beeindruckende Open-World-Spiel ist im Grunde das, was sich die Spieler seit Jahren von der Assassin’s Creed wünschen und wo Ubisoft diese Wünsche konsequent zu ignorieren scheint, wurden sie von Sucker Punch Productions, dem Studio hinter der Sly– und Infamous-Reihe erhört. Da das Studio seit 2011 zu Sony gehört ist das Spiel exklusiv auf der PlayStation erschienen und lieferte somit den perfekten Swan Song für die scheidende Konsolengeneration, als das letzte große Spiel, das exklusiv auf der PS4 erschienen ist.

Top 2:Final Fantasy VII Remake

Gerade das Spiel wäre fast mein Spiel des Jahres geworden, wurde aber nach langer Abwägung „nur“ zum zweitbesten Spiel, was daran liegt, dass es lediglich ein Remake ist. Doch was für eins… – Denn sich an einem Remake eines derart hoch angesehenen Klassiker, wie „Final Fantasy VII“ zweifelsohne einer ist, zu versuchen, kann eigentlich nicht gut gehen. Zu hoch sind die Erwartungen der Fans. Allerdings hatte letztes Jahr „Resident Evil 2“ eindrucksvoll gezeigt, dass es durchaus möglich ist, wenn man dabei behutsam vorgeht. Und genau so hat es Square Enix geschafft ein rundum gelungenes Spiel abzuliefern, das das Original würdigt, ohne aber eine einfache aufgeblasene Kopie mit besseren Texturen zu sein. Gleichermaßen hat der Entwickler auch einigen Mut zur Lücke bewiesen und aus ambitionierten Qualitätsansprüchen dem Umfang des Remakes zunächst auf einen kleineren Teil des Originals, konkret geht es um die Handlung in Midgard, beschränkt, wobei der Rest der epischen Geschichte in weiteren Teilen erzählt werden soll. Was für Kenner des Originals erst mal abstrus klingen mag, funktioniert überraschend gut, da man die Handlung (sinnvoll) erweitert hat, interessante Nebenhandlungen, samt aufschlussreicher Hintergrundinformationen und Sozialkritik, eingefügt hat und gleichzeitig einen passenden Punkt für ein vorläufiges Ende, samt Cliffhanger versteht sich, gefunden hat. Dabei bietet das Spiel ein komplett überarbeitetes Kampfsystem, das eine Kombination aus einem modernen System in Echtzeit und Elementen eines Rundenbasierten Systems darstellt. Optional kann man aber die Echtzeit-Elemente auch komplett von der CPU steuern lassen, wenn man es „klassischer“ bevorzugt. Ich habe „Final Fantasy VII Remake“ mindestens genauso genossen, wie das Original und war und ist auch technisch auf der Höhe der Zeit. Ich bin mal gespannt wann es mit dem nächsten Teil des Remakes weitergeht und wie viele Teile es am Ende werden…

Top 1:The Last of Us Part II

Das wahrscheinlich meist polarisierende und für mich beste Spiel des Jahres, wenn nicht gar der letzten Jahre, ist zweifelsfrei der zweite Teil von The Last of Us, dem ich neben einem ausführlichen Review auch eine detaillierte Analyse mit Spoilern gewidmet habe. Auch wenn viele das anders sehen werden, so hat mich das Spiel so berührt und mitgerissen, wie kein anderes. Es war eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle und Storytelling in seiner besten Form, das auch nicht vor überaus harten und kontroversen Entscheidungen zurückschreckt. Anstatt Joel, verkörpern wir in der Fortsetzung, die einige Jahre später einsetzt Ellie, die sich nach einem dramatischen Ereignis auf einen unerbittlichen Rachefeldzug begibt. Doch auch wenn die Dramaturgie zunächst klar in Schwarz und Weiß gegliedert wirkt, so muss man schnell erkennen, dass sich die Realität nicht derart simplifizieren lässt. Genauer kann ich leider nicht ins Detail gehen, um nichts zu spoilern, aber ich kann Interessierten gerne meine verlinkten Berichte ans Herz legen. Nur noch so viel: Lasst euch nicht von den teils negativen Berichten beeinflussen, versucht auch einen großen Bogen um Spoiler zu machen und bildet euch am besten selbst eine unvoreingenommene Meinung. Ich habe das Spiel bereits mehrfach durchgespielt und hoffe dennoch entweder auf ein Nextgen-Update, oder gleich ein komplettes Remaster, um das Spiel nochmal neu zu erleben.

Und auch wenn sich das spielerische Recap von 2020 damit dem Ende neigt, so bleibt zumindest noch der Ausblick auf das Jahr 2021, wo uns spieletechnisch auch einiges erwartet. Zum einen bin ich wahnsinnig gespannt, ob CD Project Red bei „Cyberpunk 2077“ noch das Ruder rumreißen kann, denn im Kern ist es ein wirklich gutes Spiel, was aber momentan von zu viel Schlechtem überschattet wird. Zum anderen ist es mehr als interessant zu sehen wohin sich die Nextgen-Spiele entwickeln werden, denn der kleine Vorgeschmack in 2020 lässt großes erwarten, wenn nicht nur neue Teile von Hitman, Resident Evil und Far Cry erscheinen, sondern auch „Horizon: Forbidden West“ und sogar „God of War: Ragnarok“ auf den Konsolen landen. Und hoffentlich bekommen wir den Virus auch so weit in den den Griff, dass wir unsere Leben wieder ohne Einschränkungen genießen und vielleicht auch wieder die ein oder andere Großveranstaltung besuchen können, was mir in 2020 wirklich gefehlt hat.

Aber wie sieht eure Liste der Spiele des Jahres aus? Was waren eure High- und Lowlights und auf was freut ihr euch im kommenden Jahr 2021 besonders? Gibt es wünsche an die Zukunft der Berichterstattung? Lasst es mich und die anderen Leser gerne in den Kommentaren Wissen. Abseits davon verabschiede ich mich und wünsche sowohl euch, als auch euren Familien einen guten Start in ein möglichst schönes und erfolgreiches Jahr 2021!

NB@01.01.2021

——— Hinweise & Disclaimer: ———

Wenn euch der Beitrag gefallen hat würde ich mich natürlich über eure Likes, Retweets, Abos oder auch Feedback freuen. Gleiches trifft aber auch zu, wenn ich eurer Meinung nach etwas hätte besser machen können. Konstruktive Kritik hilft bekanntlich nur, wenn man sie auch bekommt, also lasst es mich einfach wissen.

Die verwendeten  Bilder und/oder Screenshots wurden, wenn nicht anders angegeben, vom Autor selbst erstellt und dienen zur Unterstützung des Berichtes. Das Copyright an der dargestellten Sache, bzw. dem Spiel bleibt davon selbstverständlich unberührt und verbleibt beim ursprünglichen Rechteinhaber.

3 Kommentare

  1. Super Zusammenfassung des Gaming-Jahres!
    Bin mal auf dein Cyberpunk Review gespannt, wenn cdpr die Bugs behoben hat. Ansonsten gute und ehrliche Liste. Dir und dem Team auch ein Frohes Neues und vielen Dank für die ganzen Berichte durch das Jahr – so nebenbei.
    Was mich noch interessiert, wie sieht denn dein/euer backlog aus bzw. was steht in deinem pile of shame noch so rum?

    VG der Mo
    P.s. Freu mich schon auf das neue Layout 😉

    Gefällt 1 Person

    1. Vielen lieben Dank. Im Backlog befindet sich viel zu viel, um alles aufzuzählen. Ein paar Highlights sind allerdings noch „Godfall“, „Bloodstained 2“, „Telling Lies“ und einen ganzen Haufen Indies. Weiter darf man auch nicht die Retrogames vergessen, wo auch ein paar echte Leckerbissen in Arbeit sind. Für Nachschub in 2021 ist also auf jeden Fall gesorgt 😁

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